Nachtrag nachdem sie beim Service war:Die alte Rezension ist unten zu finden.Zuerst ein großes Lob an den Bosch Service.Der Kontakt ging schnell und die Säge war innerhalb von wenigen Tagen wieder bei mir.Allerdings nicht die reparierte Version sondern ein komplett neues Modell (Baujahr 2019).Und siehe da, alle von mir angesprochenen Mängel waren nicht mehr da. Vielleicht habe ich ein Montagsmodell erwischt.Was jedoch weiterhin nicht passt, ist der Parallelanschlag.Allerdings baue ich mir einen eigenen, somit ist es nicht so schlimm.Ich habe den Untertisch jetzt auch so erweitert, dass die PTS10 nun keine Wünsche mehr offen lässt.Mein Fazit: Wer im Internet ein paar Videos schaut, wie man ihr die Sauereien abgewohnt und ein paar Kleinigkeiten einstellt, bekommt für das Geld eine richtig gute Säge. Man muss nur selber etwas Hand anlegen. Wer dazu keine Lust hat, muss ganz tief in die Tasche greifen und entweder die GTS10XC kaufen (die übrigens auch unter Kinderkrankheiten leidet) oder auf ein anderes Modell eines anderen Herstellers zurückgreifen.Alte Rezension:Ich fange vorne an:Da meiner alten Einhell Tischkreissäge jegliches Zubehör gefehlt hat und ich mir beim Zuschnitt von Brettern regelmäßig irgendwelche Anschläge etc. bauen musste, war der Wunsch nach einer neuen Säge groß. Vor allem weil bei mir bald mehrere große Projekte anfallen.Im Internet habe ich mich über verschiedene Sägen informiert und bin über die PTS 10 gestoßen. Hier wurde mir schnell klar, sie leidet unter diversen "Macken", die man ihr jedoch austreiben kann, ist für den Preis jedoch ordentlich verarbeitet. Als es über Amazon sogar noch 15% Rabatt gab, habe ich zugeschlagen.Versand und Lieferung:Der Versand ging wirklich schnell (wurde per DHL Express verschickt) und die Säge war, wie nicht anders zu erwarten, ordentlich verpackt.Da ich mir zuerst einen Untertisch mit Fräserweiterung bauen wollte, habe ich die Säge vorerst nur aufgebaut.Aufbau:Der Aufbau geht einfach und ist in der Anleitung gut beschrieben. Klar geht es besser, aber es reicht völlig aus.Den Spaltkeil zu montieren ist etwas fummelig, aber es geht.Beim Aufbau jedoch die erste Verwunderung. Als ich den Schiebestock an die vorgesehenen Halter klicken wollte, brach einer einfach mal ab. Kurz geschaut, er war total porös.Nun gut, damit kann ich leben.Benutzung:Nachdem der Untertisch fertig war, habe ich die Säge das erste Mal richtig unter die Lupe genommen.1. Der Parallelanschlag:Er war nicht mal Ansatzweise gerade. Das habe ich des Öfteren gelesen und wusste durch diverse Youtube Videos jedoch, wie man den Fehler beheben kann. Also die oberen Schrauben lösen, den Anschlag richtig ansetzen, gerade ausrichten und festspannen. Wenn er jetzt passt, die Schrauben wieder anziehen.Prima dachte ich, dann passt der ja jetzt.Pustekuchen. Nach dem Lösen des Anschlags ging er wieder drei bis fünf Millimeter zur Seite weg. Im Idealfall sollte ein Anschlag maximal 0,5-1mm vom Sägeblatt weggehen, um zu vermeiden dass sich das Werkstück hinten am Blatt verkeilt. 3-5mm sind jedoch viel zu viel.Damit war auch kein wirklich sauberer Schnitt möglich. Ich hatte andauernd Macken an den Brettern.Okay, dann baust Du dir eben für kleinere Schnitte einen Schiebeschlitten. Damit geht ja alles wesentlich leichter von der Hand:2. Das Sägeblatt:Ja, den Schiebeschlitten habe ich mir gebaut, mir mit viel fluchen und schwitzen die Leisten für die Führung zurecht geschnitten und dann, da der Schnitt nicht sauber war, den Rest plan geschliffen. Die Leisten liefen nun spielfrei und nach dem Aufkleben des Brettes, habe ich den ersten Schnitt gewagt.Eine Bemerkung nebenbei: Für die Einhell Säge hatte ich mir auch einen Schlitten gebaut. Der Schnitt in der Mitte war nur ein klein wenig breiter als das Sägeblatt.Bei der PTS 10 jedoch war der Spalt 6mm breit. Also doppelt so breit wie das Blatt.Warum, habe ich kurz darauf herausgefunden. Das Sägeblatt sitzt schief im Tisch. Der Unterschied von vorne nach hinten beträgt etwas über einen Millimeter. Das erklärt den breiten Spalt.Okay, das nächste Video geschaut und nach dieser Anleitung das Sägeblatt passend ausgerichtet. Das Blatt zweimal rauf und runter gefahren, einmal gesägt, zack, wieder schief.Das erklärt auch, warum diverse geschnittene Bretter bei mir jetzt die Macken haben und keines der Bretter wirklich die passenden Maße haben.Und mir ist jetzt klar, warum mir, trotz peinlichst eingestelltem Parallelanschlag einmal ein Brett entgegen gekommen ist. Es wurde zwischen dem Anschlag und dem schiefen Blatt eingeklemmt.3. Winkeleinstellung:Ich habe mir ein paar Tage später einen digitalen Winkelmesser gekauft, um ein paar Teile wirklich genau sägen zu können (also, so genau wie es mit einem schiefen Blatt und schiefen Parallelanschlag geht....).Auch hier kam wieder die Ernüchterung. Meine schafft ja gar keine 90°. Bei mir waren es 89,50. Auf der anderen Seite kam ich jedoch auf 45,84°. Passt also auch nicht. Wieder Videos geschaut und festgestellt, ja, man kann da was einstellen, die Schrauben dafür sind aber so fest angezogen, dass sich keiner ran traut.Fazit:Ich habe jetzt mit Bosch Kontakt aufgenommen und die Säge eingeschickt. Ich kann damit leben, dass sie mir den halben Raum mit Sägemehl versaut (auch hier gibt es Videos), ich kann damit leben, dass sie "nur" 1400 Watt hat.Aber ich kann nicht damit leben, dass wirklich jedes Brett welches ich mit ihr schneide, irgendwo schief ist, Macken hat oder ich vor JEDEM Schnitt gefühlt 10 Minuten exakt alles mehrfach einstellen muss. Ach ja, wiederholgenau ist sie nicht.Wenn die Säge vom Service zurück kommt entscheide ich, was mit ihr passiert. Noch kann ich sie zurückschicken. Ich kann zwar den Verkäufer nicht kontaktieren, aber zurückschicken ist erlaubt. Auch seltsam.Ob ich sie nochmal kaufen würde? Auf keinen Fall!