Was leistet ein Akku-Hochentaster? Getestet habe ich das Modell GE-HC 18 Li T*, welches auch im Set zusammen mit einer Heckenschere, Akku und Ladegerät recht preisgünstig angeboten wird. Ihr erfahrt wie die Schnittleistung im Vergleich zu einem Elektro-Hochentaster ausfällt.
Ein Hochentaster sollte in keinem Garten fehlen
Hat man einen oder auch mehrere Bäume oder auch höhere Sträucher im Garten, dann kommt man nicht drumherum diese auch mal zu schneiden. Je größer der Baum oder Busch wird, desto schneller wachsen die Äste pro Jahr nach. Oft komm man schon nach wenigen Jahren nicht mehr an die obersten Äste heran, dabei sind gerade das die wichtigsten, die man schneiden möchte.
Manchmal hilft noch eine kleine Leiter, jedoch ist das je nach Bodenbeschaffenheit oft eine sehr wackelige Sache. Entweder steht sie schief oder sackt im Boden ein. Auch das Klettern im Baum ist nicht jedermanns Sache, ab einem gewissen Alter oder Gewicht sollte man das auch lieber lassen. Nicht selten führt so manches Kunststück am Baum zu schwerwiegenden Unfällen, gerade beim Arbeiten mit einer Kettensäge sollte man guten Stand haben (siehe letzten Beitrag zum Thema Arbeitsschutz).
Bei kleinen Ästen kann man sich mit Teleskopstangen mit angebrachter Säge oder Astschere behelfen, die bekannten Garten-Hersteller bieten hier verschiedenste Lösungen an.
Wesentlich besser ist aber ein elektrischer Hochentaster, welcher praktisch aus einer kleinen Kettensäge an einem ausziehbaren Griff mit einer Art Teleskopstange befestigt ist. Zudem ist der Preisunterschied oft gar nicht mal so groß.
Solche elektrischen Hochentaster* werden schon seit vielen Jahren von eigentlich allen bekannten Herstellern angeboten. Diese haben sich einfach bewährt, da sich sowohl dünnere aber auch sehr dicke Äste praktisch ohne große Anstrengung sägen lassen.
Ich nutze schon seit vielen Jahren einen elektrischen Hochentaster und kenne inzwischen gut ihre Stärken und auch Schwächen.. Mein elektrischer Hochentaster, der übrigens noch von der Firma Westfalia stammte und schon lange nicht mehr erhältlich ist, hat einiges mitgemacht. Ich habe damit schon Bäume und Stämme gekappt die mehr als 15 cm stark waren.
Auf was sollte man beim Kauf eines Hochentasters achten?
Obwohl ich mit meinem alten elektrischen Hochentaster jedes Jahr viel säge und im Grunde auch zufrieden bin, gibt es natürlich einige Dinge die mir nie so recht gefallen haben.
Der wichtigste Punkt war das Gewicht. Das Gewicht eines Hochentasters ist ganz wichtig, insbesondere dann wenn, wie bei fast allen elektrischen als auch Akku-Hochentastern sich der Motor ganz vorne beim Kettenblatt befindet. Durch die lange Stange kommt es halt leider zu der üblichen Hebelwirkung, das solltet Ihr nicht unterschätzen. Das eigentliche Schneiden bzw. Sägen geht mit dem elektrischen Hochentaster wirklich wie durch Butter und strengt nicht an. Aber das Halten des hohen Gewichtes kostet schon einiges an Ausdauer. Daher auch jeden Fall ein Modell wählen, das nicht so schwer ist. Ein Gerät welches über 5 kg wiegt, würde ich mir heute nicht mehr kaufen, außer wenn das Gewicht zum Handgriff hin verlagert wurde (sehr selten, sehr teuer).
Was mich ebenfalls immer etwas gestört hat war natürlich das Elektrokabel. Insbesondere wenn Bäume und Büsche weit von der nächsten Steckdose entfernt sind, dann nervt das Kabel doch ein wenig. Aus diesem Grund habe ich vor kurzem nach einem Akku-Hochentaster gesucht. Da ich schon mit Akku-Kettensägen und Akku-Heckenscheren sehr gute Erfahrung gemacht habe, warum dann nicht auch einen Akku-Hochentaster nehmen. Ein Benzin-Hochentaster scheidet aus, diese sind einfach viel zu laut und schwer.
Diese wichtigsten Dinge die man beim Kauf vergleichen sollte:
- Gewicht
- Kettengeschwindigkeit
- Akku-Kapazität (am besten die Leistung vergleichen)
- Kette ohne Werkzeug spannen und reinigen
- Sägekopf (Schwert) sollte leicht neigbar sein
- Ersatzteile (Kette / Akkus) erhältlich?
Warum meine Entscheidung auf den Einhell-Akku Hochentaster fiel
Das Angebot bei den Akku-Hochentastern ist derzeit noch recht überschaubar, es werden eigentlich noch relativ wenig gute und bezahlbare Geräte angeboten, unten im Beitrag habe ich einige mit den wichtigsten Daten aufgelistet und verlinkt. Merkwürdigerweise bieten manche Hersteller wie z.B. Bosch oder Makita noch gar kein Akku-Hochentaster an. Nach einer ausgiebigen Recherche und Studieren vieler Produktbeschreibungen standen am Ende der Ryobi OPP1820* und der Einhell Akku Hochentaster GE-LC 18 Li T* in meiner engeren Auswahl. Beide erfüllen meinen Anspruch und wiegen unter 5 kg und bieten auch einen kraftvollen 18V Akku mit ausreichend Kapazität. Diese Marken sind auch nicht ganz unbekannt und das Preis-Leistungsverhältnis ist bei beiden Geräten sehr gut. Da das Modell von Ryobi jedoch einen sehr hohen Ölverbrauch hat und auch beim Ablegen schnell Öl verlieren soll (laut Amazon Kundenkritik), habe ich mich letztlich dann für den Einhell entschieden, obwohl mir beim Ryobi die etwas höhere Kettengeschwindigkeit gut gefallen hat.
Preview | Product | Price | |
---|---|---|---|
Einhell Akku-Hochentaster GC-LC 18/20 Li T-Solo Power X-Change (Li-Ion, 18 V, 20 cm... | 133,95 EUR 94,99 EUR | zum SHOP* |
Mit etwa 4 kg (ohne Akku) ist der Einhell Hochentaster auch längere Zeit in der Handhabung erträglich.
Da es den Einhell Hochentaster zusammen auch im Set mit einem Heckenscheren-Aufsatz gibt und der Preisunterschied beim Kauf lediglich ca. 40 Euro betrug, habe ich das Komplettset GE-HC 18 Li T* bestellt. In diesem Set ist auch gleich ein Ladegerät und ein 18V Akku mit 3 Ah enthalten, wer bereits Einhell Geräte hat kann eventuell schon vorhandene 18V Akkus nutzen.
Mein Test des Einhell-Akku-Hochentasters
Das Komplettset Einhell GE-HC 18 Li T wird zerlegt in einem Karton geliefert. Der Aufbau ist relativ einfach, man muss eigentlich nur die beiden Griffe, einen Haltegurt und natürlich Schwert und Sägekette montieren. Die Kette stammt wie bei so vielen Kettensägen von dem bekannten Markenhersteller Oregon. Da in der Anleitung die Montage gut skizziert ist, sollten auch Einsteiger damit keine Probleme haben, das Zusammenbauen dauert auch nur wenige Minuten.
Wichtig ist nur, dass Ihr die Kette richtig herum auf das Schwert legt, aber auch das wird genau in der Bedienungsanleitung gezeigt. Die Kette lässt sich übrigens ohne Werkzeug durch das seitliche Kunststoffrad spannen, das hat in der Praxis bislang auch immer gut funktioniert. Ist die Kette gespannt, wird diese mit dem schwarzen Drehgriff festgezogen und kann sich auch nicht mehr von alleine verstellen.
Nachdem alles montiert ist, kann der Akku vollständig in dem mitgelieferte Schnellladegerät aufgeladen werden. In der Praxis dauerte das Laden unter einer Stunde. Danach muss noch etwas Sägeöl eingefüllt werden und schon kann es mit dem Sägen los gehen. Sägeöl wird übrigens nicht mitgeliefert, Ihr solltet es also mitbestellen.
Da ich ohnehin mehrere Bäume kürzen und ein Gebüsch etwas lichten musste, hatte ich viel Gelegenheit um die Leistung der Säge unter Praxisbedingungen zu beurteilen. Anfangs war ich eigentlich etwas enttäuscht von dem Einhell-Hochentaster, die Kette läuft doch recht langsam, der Hersteller gibt 3,76m pro Sekunde an. Das wusste ich zwar auch vor dem Kauf, jedoch hätte ich nicht erwartet das man es so stark spürt. Die langsame Kettengeschwindigkeit hat vor allem den Nachteil, dass beim Ansetzen der Kette mehr gezupft als gesägt wird. Hat man die Säge oben stark angewinkelt (das ist ja frei einstellbar), dann kommt die Säge schnell beim Ansetzen ins Schwingen, was wiederum den Schnitt etwas erschwert und manchmal auch etwas unsauber aussehen lässt. Insbesondere wenn man die wesentlich schnelleren Elektro-Hochentaster gewöhnt ist, dann ist das schon ein wenig enttäuschend, auf jeden Fall ist es eine Umstellung. Anfangs habe ich sogar darüber nachgedacht den Hochentaster deshalb wieder zurückzuschicken. Da aber auch die meisten anderen Akku-Hochentaster in diesem Preisbereich eine ähnliche langsame Kettengeschwindigkeit besitzen, habe ich dann doch noch etwas weiter getestet. Ich habe später festgestellt, wenn man die Säge oben nur leicht abgewinkelt einstellt, dann kommt man deutlich besser mit dem Einhell-Hochentaster zurecht.
Zwar zupft er immer noch mal hier und da, aber man kann schon mit ihr arbeiten. Dickere Äste lassen sich sogar besser und leichter sägen als dünne. Man kann durchaus auch mit dem Akku-Hochentaster Aststärken von 10 bis 15 cm schneiden, nur halt nicht so flott wie mit einem Elektro-Hochentaster oder einer Elektro-Kettensäge. Auch an die kürzlich von mir getestete Bosch-Akkukettensäge kommt die Einhell GE-HC 18 Li T in der Schnittleistung nicht heran, aber die Bosch hat eben auch 36 statt 18V.
Ihr könnt in dem Video von mir ja selbst einige Schnitte sehen und Euch ein Bild machen. Auch wenn ich mir nach wie vor etwas mehr Geschwindigkeit bei der Einhell GE-HC 18 Li T wünschen würde, so habe ich mich dennoch an den Umgang mit ihr gewöhnt. Meinen Elektro-Hochentaster nehme ich heute kaum noch, der kabellose Einhell ist einfach praktischer im Einsatz, zudem ist er leichter und einfacher zu säubern. Die Kette kann ohne Werkzeug gespannt oder gewechselt werden. Eine transparente Sichtfläche erlaubt den aktuellen Ölstand für die Kettenschmierung zu kontrollieren. Schön ist auch der untere Haken am Gerät, damit lassen sich sehr gut Äste die im Baum hängen geblieben sind herunterziehen.
Die Vorteile überwiegen also deutlich. Mit der Kapazität des Akkus bin ich ebenfalls sehr zufrieden, ich habe zwar jetzt nicht die Schnitte gezählt aber so rund 1 Stunde kann man gut mit dem Hochentaster arbeiten. Danach ist man sowieso meist fertig oder braucht man wegen dem Gewicht eine Pause. Während des Häckselns könnte man das Akku auch wieder aufladen, aber bislang war das noch nie notwendig.
Will man mehr Power, müsste man wohl zu Elektro-Hochentastern* oder Hochentastern mit 36V, 40V oder noch höherer Spannung greifen. Hier gibt es durchaus auch einige wenige Geräte, zum Beispiel der Stihl HTA 85 oder OREGON PS250 36V*, diese kosten aber ein vielfaches, zudem sind sie auch wieder schwerer. Also irgendwo muss man einen Kompromiss machen.
Zu dem Heckenscheren-Aufsatz des Sets kann ich momentan noch nichts näheres sagen, da ich diesen noch nicht einsetzen konnte (Hecke erst geschnitten), ich habe also hier nur den Einhell Hochentaster getestet.
Video zum Einhell Hochentaster Test
Fazit zum Einhell-Akku-Hochentaster GE-HC 18 Li T
Beim Sägen von hohen Ästen ist der Einhell-Hochentaster* ohne Frage schon eine große Erleichterung. Mit seinem 2,5 m Alu-Teleskopstiel und neigbarem Sägeblatt erreicht man auch recht hohe Äste. Mit ca. 4 kg gehört er zudem noch zu den leichtesten Akku-Hochentastern, dennoch etwas Ausdauer braucht man schon wenn man länger damit arbeitet.
Wünschen würde ich mir noch eine etwas höhere Kettengeschwindigkeit um das Rupfen beim schnellen Ansetzen etwas mehr zu mindern. Ansonsten hatte ich nichts auszusetzen, die Akku-Ausdauer ist völlig ausreichend und das Laden geht zudem sehr flott. Schön war auch, dass man auch den Handgriff neigen konnte. Mit dem Öl ging die Einhell ebenfalls sparsam um und beim Aufstellen oder Hinlegen im Keller oder Geräteschuppen ist bislang auch kein Öl ausgelaufen, was bei manch anderen Sägen durchaus vorkommt.
Das Wechseln von Kettensäge zu Heckenschere (falls man das Kit kauft) geht über eine Art Bajonettverschluss recht einfach und die Verarbeitung wirkt sehr solide. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut und Ersatzteile wie Sägekette oder Akku sind auch leicht erhältlich.
Einhell GE-HC 18 Li T - Gut
Kurzfassung
+ Lange Akku-Ausdauer und hohe Akku-Kapazität
+ Schnellladegerät mit 3A
+ verstellbarer Schnittwinkel und Handgriff
+ relativ leicht
+ Multiwerkzeug, statt Kettensäge kann Heckenschere montiert werden
– Kettengeschwindigkeit könnte höher sein (rupft manchmal beim Ansetzen)
Technische Daten zum Einhell Hochentaster
Einhell Akku Hochentaster GE-HC 18 Li T | |
---|---|
Typ | Hochentaster mit Kettensäge |
Schwertlänge | 20 cm |
Schnittlänge maximal | 17 cm |
Schnittgeschwindigkeit | 3,76 m/s |
Gewicht mit Kettensäge ohne Akku | 4 kg |
Kettentyp | Oregon 3/8" 33 Zähne |
Kettenstärke | 1,3mm |
Kettenrad | 3/8" 6 Zähne |
Öltank | 124 cm³ |
Kette ohne Werkzeug spannen | |
Automatische Kettenschmierung | |
Schwert neigbar | |
Handgriff neigbar | |
Öl Sichtfenster für Kontrolle | |
Sägeöl inkl. | |
Sägekette inkl. | |
Schultergurt | |
Akku | 18V / 3Ah Lithium Ionen (optional auch andere Kapazitäten) |
Akku-Leistung | 54 Wh |
Ladezeit | ca. 1 Stunde |
Akku-Ladezustandsanzeige | |
Schnelladegerät im Lieferumfang | (3A) |
Teleskopstiel verstellbar | 1,2 m - 2,5 m |
Lautstärke | 81 dB |
Bemerkungen | Hochentaster alleine oder als Multigerät mit Heckenschere-Vorsatz erhältlich. |
Bezugsquelle | z.B. Amazon* |
Alternative Akku-Hochentaster im Handel
Danke für den Test, die Akku Technik hat schon seine Vorteile, keine Abgase wie bei Benzin betriebenen Geräten, dazu noch deutlich leiser, und kein Strom Kabel welches mitgezogen werden muss. Das sind die Geräte der Zukunft.
Hallo
Hab den Test von dem Einhell GE-Hc gesehen.Kann man einen Kauf empfehlen???
Wurde auch die Heckenschere getestet???Wenn ja,wie war sie???
Gruss
Ich bin zufrieden, Preis und Leistung ist ok. Eine höhere Schnittgeschwindigkeit wäre zwar wünschenswerter, jedoch sind diese Geräte erheblich teurer. Die Heckenschere habe ich bislang nur für kleine Spitzen genutzt, dafür ist sie ok. Für größeren Rückschnitt ist sie vermutlich ein wenig schwach.