Wie kann man eine kleine Solaranlage oder ein Balkonkraftwerk so umbauen, dass man einen Akku als Speicher nutzen kann? Wie kann ich Überschuss in einem Akku speichern und nur dann in das Haus einspeisen, wenn die Verbraucher den Strom benötigen? Und wo ist der Unterschied zwischen echter Nulleinspeisung und saldierter rechnerischer Nulleinspeisung? Obwohl ich diese Themen eigentlich schon öfters in Beiträgen angesprochen habe, erreichen mich nach wie vor immer wieder solche und ähnliche Fragen. Zudem kommen oft Fragen zu den Wechselrichtern Lumentree, Sun600 und Balkonkraftwerk-Speicher wie SolarFlow, AIO2400 oder Hyper. In diesem Artikel versuche ich diese Fragen und technischen Aspekte für Interessierte mit weniger Solarvorkenntnissen etwas verständlicher zu erläutern.
Speicher an Balkonkraftwerk und größerer Solaranlage
Viele haben sich in den letzten Jahren ein sogenanntes Balkonkraftwerk aus ein oder zwei Solarpaneelen installiert, mal am Balkon oder auch im Garten. Wie einfach sich so ein Balkonkraftwerk selber installieren und nutzen lässt, habe ich ja schon ausführlich in meinem Balkonkraft-Tutorial (hier lesen) beschrieben.
Da viele Besitzer jedoch am Tag nur einen geringen Stromverbrauch haben, geht ja bekanntlich zu bester Tageszeit oft ein großer Teil der Energie verloren bzw. geht in das öffentliche Netz und wird verschenkt. Und da in Deutschland die wenigsten gern etwas verschenken, ist der Ruf nach einem Speicher für ein Balkonkraftwerk eigentlich nur eine Frage der Zeit. Hier muss ich aber noch mal klarstellen, dass sich bei nur zwei Solarpanels ein Speicher eigentlich bestenfalls sehr langfristig rechnet. Darauf bin ich schon im Balkonkraftwerk Tutorial als auch im Artikel zum SolarFlow Speicher näher eingegangen. Wer sowas dennoch aus Spaß an der Sache machen möchte, sollte sich mal den SolarFlow Beitrag (hier und hier) durchlesen. Es gibt zwar inzwischen mehrere Firmen, welche Speicher für Balkonkraftwerke anbieten, hinsichtlich Leistung und Möglichkeiten halte ich derzeit aber immer noch das Zendure SolarFlow* für das Interessanteste am Markt (Stand heute). Es ist kinderleicht zu installieren, zu erweitern und kann per WLAN sogar mit einem Shelly-Smartmeter gekoppelt und an den Hausverbrauch angepasst werden. Das können viele andere nicht oder nicht so gut. Zendure entwickelt ständig neue noch leistungsstärkere Speicher für Balkonkraftwerke und Dachanlagen, neben AIO2400 (Tutorial hier) gibt es jetzt auch das neue Hyper 2000 (Tutorial hier) da einiges mehr kann als herkömmliche Balkonkraftwerk-Speicher.
Richtig lohnenswert wird ein Speicher aber eigentlich erst, wenn man ca. 4 oder noch mehr große Solarmodule, also Peak-Leistungen über 1500W auf seinem Balkon, am Carport, auf dem Terrassendach oder im Garten irgendwo unterbringen kann. Je höher die Solar Peak-Leistung (maximale Leistung aller Module in Watt addiert), desto mehr Sinn macht ein Speicher und desto schneller rechnet sich dieser. Viele haben sich daher gefreut als die Firma Zendure die Produkte PV-HUB2000*, AIO2400 angeboten haben. An diese Systeme konnten schon mehr PV-Leistung anschließen was ich ja auch anhand einiger Schaltskizzen demonstriert und getestet habe. Besonders schick war das System AIO2400, dieses kann man problemlos auch ins Wohnzimmer stellen ohne einen Raum zu verschandeln. Für mich ist das AIO2400 bis heute das das eindeutig schönste Speichersystem das ich bislang gesehen habe. Ich habe es über viele Monate selbst im Outdoor-Bereich getestet (Test hier).
Ganz neue Maßstäbe setzt das Speichersystem Hyper 2000* von Zendure*. Dieses ist sowohl für Balkonsolaranlagen aber auch Dach-Solaranlagen geeignet. Es ist noch einfacher zu installieren, also man hat noch weniger Kabelsalat da es keinen Mikrowechselrichter mehr benötigt. Es ist sogar noch ein 1200W Ladegerät intern verbaut, damit kann das System sogar Überschuss anderer Solaranlagen über die Steckdose aufnehmen. Zum Anschluss reicht hier eine Steckdose bereits aus. Man kann jedoch trotzdem auch bis zu 4 Panels mit jeweils bis 550W anschließen. Wenn ihr das System noch nicht kennt, schaut euch mal mein Hyper 2000 Tutorial und Video an.
In diesem Beitrag will ich aber vorwiegend auch noch auf andere Geräte und Möglichkeiten der Nulleinspeisung und Stromspeicherung eingehen, auch wenn aktuell wohl alle über Hyper 2000 sprechen.
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Balkonkraftwerke gibt es eigentlich gar nicht
Ganz kurz muss ich hier für Einsteiger erklären, dass der Begriff „Balkonkraftwerk“ eigentlich etwas unglücklich ist. Der Begriff erweckt bei vielen den Eindruck, als ob Balkonkraftwerke anders gebaut werden als Solaranlagen auf einem Dach, das stimmt so aber nicht! Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass eine zusätzliche Halterung für einen Balkon zum Lieferumfang gehört, wobei viele „Balkonkraftwerke“ heute eigentlich oft gar nicht am Balkon montiert werden.
Heute wird sehr viel als Balkonkraftwerk bezeichnet, was eigentlich im angedachten Sinn gar kein Balkonkraftwerk ist. Eigentlich unterscheiden sich Balkonkraftwerke und normale Solaranlagen überhaupt nicht in deren Bestandteile. Ein Balkonkraftwerk besteht aus den gleichen Solarpanels, die auch bei großen Anlagen auf dem Dach verbaut werden. Auch die Mikrowechselrichter wurden eigentlich nicht für Balkonkraftwerke, sondern für Dächer konzipiert. Sie waren besonders für Dächer gedacht, die Probleme mit der Verschattung von Modulen hatten und werden da auch heute noch verbaut. Da an einem Mikrowechselrichter oft nur ein oder zwei Solarpanels angeschlossen werden, kann man die Leistungsausbeute bei ungünstigen Verschattungen erhöhen, indem man viele Mikrowechselrichter am Dach verbaut. Und auch die Verkabelung über MC4-Stecker* ist im Grunde bei allen Solaranlagen gleich. Bei Mikrowechselrichtern sitzt halt nur der Wechselrichter nahe an den Modulen und bei herkömmlichen String-Wechselrichtern sitzt er irgendwo zentral, z.B. im Keller.
Von der Technik gibt es somit eigentlich gar kein Balkonkraftwerk! Wenn man heute von Balkonkraftwerk spricht, meint man einfach kleinere Solaranlagen, die einen Wechselrichter von maximal 600Watt besitzen, da bis zu dieser Grenze jeder selbst ein Balkonkraftwerk anmelden und in Betrieb nehmen kann. Wie das alles funktioniert, habe ich hier im Balkonkraftwerk-Tutorial ausführlich beschrieben.
Liefert der Wechselrichter mehr als 600W Leistung, dann muss eine Elektrofirma mit dem Anschluss und der Inbetriebnahme beauftragt werden, das ist dann nicht mehr als Balkonkraftwerk zu bezeichnen. Hier werden in der Regel dann noch einige Zusatzschutzmaßnahmen wie eigener abgesicherter Stromkreis, FI-Schutzschalter und Überspannungsschutz verbaut, bei den kleinen Balkonkraftwerken hat man von den Vorschriften darauf verzichtet, obwohl es eigentlich genauso sinnvoll wäre. Bei größeren Solaranlagen werden häufig mehr Solarmodule in Reihe geschaltet, was zu höheren und somit gefährlicheren Spannungen führt. Daher ist es wichtig, dass Laien dies nicht ohne Fachkenntnisse umsetzen.
Aktuell spielt es im Übrigen keine Rolle, wie hoch die Solarleistung an einem 600W Wechselrichter ist. Wenn dieser höhere Eingangsströme oder Eingangsspannungen zulässt, darf man z.B. auch 3000W Peak dran hängen, wenn die Ausgangsleistung auf 600W beschränkt bleibt. Und genau das kann sich mit einem Speicher auch richtig lohnen und wird vielfach gemacht! Es macht einfach Sinn, denn an vielen Tagen bringt ein 800W-Balkonkraftwerk nur ein Bruchteil seiner Leistung, im Winter kann man schon froh sein, wenn man mal 40W herausbekommt. Hat man mehr Panels, so kann man auch an schlechteren Tagen etwas mehr Energie ernten.
Vielfach werden demnach heute auch fest installierte String-Wechselrichter per Einstellungen auf 600W begrenzt und dann als Balkonkraftwerk angemeldet. Das ist in der Regel problemlos möglich und lohnt sich. Allerdings ist aktuell im Gespräch, die Peakleistung zukünftig auf 2000W oder sogar noch weniger zu begrenzen, was ein großer Rückschritt für die DIY-Solarfreunde wäre. Würde man die erlaubte Peakleistung stärker begrenzen, so ist schon jetzt absehbar, dass noch weniger Leute ihr Balkonkraftwerk ordentlich anmelden, als es heute schon ist. Zudem würden noch mehr Inselsysteme installiert, da hier gewöhnlich keine Anmeldungen notwendig sind, solange man nicht ein komplettes Haus damit versorgt.
MERKE: Aktuell darf man auch deutlich mehr PV-Leistung als 600 W an einem 600W Wechselrichter anschließen. In der Praxis beschränken das aber oft die Netzbetreiber, oft wird nur 1000 bis 2000 Watt genehmigt wenn die vereinfachte Anmeldung als Balkonkraftwerk genutzt wird.
Kann ich einen normalen Akku an ein Balkonkraftwerk anschließen?
Die einfachste Lösung ein Balkonkraftwerk mit Speicher auszustatten sind natürlich steckerfertige Systeme wie Zendure SolarFlow* , das neue Aio*. Wer also wenig basteln will und nicht viel von Strom und Spannung versteht (also das ohmsche Gesetz nicht kennt), der sollte sich an solche Systeme halten, da kann man wirklich wenig falsch machen, siehe SolarFlow Testbericht und Tutorial.
Wer gerne bastelt und mit Elektrik / Elektronik ein wenig technische Vorkenntnisse hat, der kann aber tatsächlich relativ leicht auch eine kleine Solaranlage mit Speicher selber bauen bzw. ein Balkonkraftwerk entsprechend umrüsten. Seitdem ich vor ein paar Jahren mal gezeigt habe, wie man mit einem StepUp-Wandler und einem Akku auch einen Wechselrichter ansteuern kann, gibt es auf YouTube und im Internet zahlreiche Basteleien, die zeigen, wie man sich mit Mikrowechselrichter und StepUp-Wandler eine einfache Nachteinspeisung basteln kann. Die meisten Lösungen ähneln sich allerdings sehr und viele sind auch noch nicht immer wirklich ausgereift.
Für das Verständnis und aus Spaß kann man mit sowas auch mal experimentieren, aber für den Dauerbetrieb kann ich die meisten Lösungen mit StepUp-Wandler nicht empfehlen. Die verfügbaren und bezahlbaren StepUp Wandler vertragen sich oft nur sehr begrenzt mit den Mikrowechselrichtern und die Verluste sind relativ hoch. Zudem ist die Leistung oft sehr begrenzt, da die StepUp Wandler selten das an Leistung liefern, was die chinesischen Anbieter versprechen. Diese Regler werden im Betrieb sehr heiß und eine gewisse Brandgefahr ist hier sicher bei vielen Bastelprojekten gegeben.
Viel besser sind DIY-Lösungen, die keinen Mikrowechselrichter nutzen, sondern einen Wechselrichter, der wirklich die Batteriespannung verarbeiten kann.
Welche Batterie-Spannung eignet sich am besten für kleine bis mittlere DIY-Solaranlagen
Leider gibt es sehr wenige gute Wechselrichter, welche Ströme in das Hausnetz einspeisen können und mit niedrigen Batteriespannungen gut zurechtkommen und wirklich gut für Akkus geeignet sind. Für den Eigenbau von Speichern bieten sich eigentlich nur die Spannungen 24V / 36V und 48V an. Die beliebte Spannung von 12V, die gerne von Einsteigern genutzt wird, eignet sich nicht wirklich für Solaranlagen. Die Verluste und Ströme werden bei 12V schnell zu hoch, sodass der Aufwand und letztlich die Stromersparnis nicht im vernünftigen Verhältnis stehen. Die Spannung von 36V wäre durchaus gut und kann man verwenden, allerdings gibt es keine 36V-Akkus, sodass man mehrere 12V-Akkus in Reihe schalten müsste (siehe Tipps zur Reihenschaltung). Zudem gibt es auch viele andere Komponenten nicht für 36V, die Spannung ist daher im Solarbereich etwas exotisch.
Und Spannungen deutlich über 48V beginnen langsam gefährlicher zu werden. Hier wird dann auch die Verbrennungsgefahr durch Lichtbögen bei Kurzschlüssen sehr groß. Es bleiben also nur 24V und 48V, beide Spannungen eignen sich gut für Solarspeicher. Es gibt inzwischen auch gut und günstige 24V als auch 48V Akkus, siehe meine Tests und Empfehlungen. Hat man vor, seine Solaranlage später größer auszubauen, vielleicht mehr vielleicht als 8 Solarpanels dranzuhängen, dann ist sicherlich 48V die bessere Wahl. Wenn man aber nur 2 bis 8 Solarmodule verwenden möchte, dann ist man auch noch mit 24V gut beraten. In der Regel kommt man bei 24V auch etwas günstiger weg, sowohl die Akkus als auch Laderegler und andere Komponenten sind oft günstiger.
Hier nur einige hochwertige LiFePo4 Speicher, die ich schon getestet und erfolgreich für Solaranlagen verwendet habe:
Welchen Wechselrichter kann man verwenden
Leider gibt es nur wenige professionelle Wechselrichter, die über eine zulässige VDE-AR-N 4105 Zertifizierung verfügen und mit niedrigen Batteriespannungen von 24 oder 48V in das Hausnetz einspeisen können. Die meisten Wechselrichter, die für 24 V angeboten werden, sind Hybrid-Wechselrichter, die für Inselanlagen gedacht sind. Diese Inselwechselrichter erzeugen ihr eigenes Netz und können nicht in das Hausnetz einspeisen. Um Energie und Stromkosten zu sparen, sind Inselwechselrichter weniger empfehlenswert, der Installationsaufwand und die Gesamtkosten sind bei Inselanlagen deutlich höher und die Ersparnis gegenüber Einspeisewechselrichtern ist oft deutlich niedriger, auch wegen hoher Standby-Verbräuche! Auch die Haltbarkeit bei Inselwechselrichtern ist oft geringer, da diese wesentlich höhere Leistung liefern müssen. In diesem Beitrag behandele ich daher nur Einspeise-Wechselrichter, also Wechselrichter, die per Steckdose oder Einspeisesteckdose in das normale Hausnetz einspeisen können (Netzparallelbetrieb). Diese Lösungen sind kostengünstiger, einfacher installierbar, effizienter und weniger wartungsintensiv. Inselwechselrichter haben aber durchaus ihre Berechtigung bei Notstrom, Gartenhütten oder als USV-Stromkreis im Haus. Ich nutze für diese Zwecke selbst auch noch ein Victron MultiPlus II Inselsystem*, aber auf das Thema gehe ich bei Interesse mal in einem anderen Beitrag ein.
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Leider gibt es wie gesagt wenig geeignete Einspeisewechselrichter, die für Batteriebetrieb wirklich gut geeignet sind. Unter den Markenlösungen ist hier z.B. die Firma Victron zu nennen (Bild oben), diese bietet verschiedene Einspeisewechselrichter für 24 als auch 36 und 48V an. Allerdings sind Geräte von Victron oft sehr teuer, u.a. weil sie eigentlich oft auch den Inselmode beherrschen und doch vorwiegend für den Inselbetrieb gedacht sind (wie z.B. MultiPlus II*). Zudem ist die Installation von Victron Anlagen im Vergleich zu Balkonkraftwerken deutlich komplexer, weshalb ich Victron vorwiegend fortgeschrittenen DIY-Baslern mit guten Fachkenntnissen und großem Technik-Interesse empfehlen würde. Auch fällt ein solcher Multiplus 2 – Wechselrichter gewöhnlich nicht mehr unter die vereinfachte Anmelderegeln für Balkonkraftwerke, solche Anlagen müssen von einer Elektrofirma angemeldet werden wenn sie einspeisen. In einem anderen Beitrag gehe ich aber gern auch noch mal auf Victron-Inselanlagen genauer ein, falls das den ein oder anderen interessieren sollte. Für 48V gibt es dann schon ein paar mehr Lösungen die auch noch einspeisen können, wie von Growatt und anderen Anbietern, diese sind aber in den Batterieeinstellung oft nicht sonderlich flexibel und oft auch nur mit sehr teuren Akku-Systemen kompatibel. Fremd-Akkus oder sogar Eigenbau-Akkus lassen sich hier teilweise gar nicht verwenden. Oft sind diese 48V Wechselrichter aktuell für DIY-Anlagen eher weniger gut geeignet.
Sun600/1000 oder Lumentree Wechselrichter sind ideal für kleine DIY-Solaranlagen mit Speicher
Für den Bau einer kleinen Solaranlage mit Speicher eignet sich sehr gut der Wechselrichter Sun600-G2-M oder dessen größere Varianten Sun1000 und Sun2000 und baugleichen Lumentree. Diese Wechselrichter gibt es schon viele Jahre. Die ersten Versionen wurden von DIY-Bastlern schon vor vielen Jahren (ca. 4 bis 5 Jahren) verwendet. Die früheren Vorgängerversionen, die es vor Jahren gab, hatten noch keine zulässige VDE-AR-N 4105 Zertifizierung und waren somit zumindest, ohne externen NA.Schutz, im Haus wohl kaum legal anzumelden. Daher wurden diese vielfach ohne Anmeldung (Guerilla PV-Anlagen) oder im Ausland eingesetzt. Inzwischen haben die angebotenen Geräte, laut Hersteller und Anbieter, aber alle ein VDE-AR-N 4105 Zertifikat und sollten somit eigentlich legal betrieben und angemeldet werden können, zumindest ohne Akku.. Inwieweit das dann in der Praxis zusammen mit dem Akku beim jeweiligen Netzbetreiber tatsächlich immer klappt, ist mir nicht bekannt. Das kann bei jedem Netzbetreiber unterschiedlich geregelt sein. Streng gesehen steht in der Produktbeschreibung nichts von Akku. Wenn man Wechselrichter wie Sun, Lumentree oder einen Mikrowechselrichter dann trotzdem mit Akku nutzt, ist das aus meiner Sicht ja eigentlich eine gewisse Zweckentfremdungen. Inwieweit das dann bei der Zertifizierung berücksichtigt und beim Netzbetreiber bewertet wird, hat vermutlich auch etwas mit der Toleranz des jeweiligen Netzbetreibers zu tun. Auf jeden Fall werden diese Geräte in großen Mengen auch in Deutschland gekauft.
Mein Eindruck ist allerdings das vermutlich die wenigsten wirklich das Gerät anmelden, weil viele der Meinung sind, Nulleinspeise-Geräte müsse man generell nicht anmelden, was leider nicht stimmt! Wünschenswert wäre hier eine klare Regelung die Nulleinspeise-Wechselrichter generell bei der vereinfachten Anmeldung zulässt, denn schließlich entlasten diese das Netz aus meiner Sicht sogar besser als es Balkonkraftwerke tun.
Da der kleine Sun600-G2-M* auf 600W Leistung begrenzt ist, sollte dieser eigentlich problemlos als „Balkonkraftwerk“ angemeldet werden können. Bei dem Sun1000 oder 2000 dürfte das allerdings schwieriger werden, da diese Geräte 1000W bzw. 2000W einspeisen können. Alle Sun-Wechselrichter lassen sich ganz einfach in der Leistung begrenzen. Man kann im Menü bzw. Display einfach die maximale Leistung in 1W-Schritten selber festlegen. Man kann also auch einen Sun1000 und 2000 auf z.B. 600W begrenzen. Ob das allerdings reicht, um auch diese Wechselrichter vereinfacht als Balkonkraftwerk anzumelden, ist zweifelhaft. Viele Netzbetreiber akzeptieren einstellbare Begrenzungen nur, wenn diese durch Passwort vom Installateur geschützt werden. Das ist leider hier nicht der Fall. Diese Aspekte habe ich aber bereits in diesem Video näher erläutert. Also wenn ihr einen der Sun-Wechselrichter ordnungsgemäß anmelden wollt, erkundigt euch am besten vor dem Kauf bei eurem Netzbetreiber, ob dieser als Balkonkraftwerk akzeptiert wird oder fragt beim Anbieter bzw. Hersteller nach deren Erfahrung. Die notwendigen Zertifikate, welche die VDE-AR-N 4105 Zertifizierung belegt, stellt gewöhnlich der Anbieter bereit, fan findet Sie auch im Amazon-Angebot des Sun-Anbieters*, siehe auch rechte Bild.
Alternativ bekommt man diese aber auch beim Hersteller. Die Sun-Geräte sind über Amazon* oder AliExpress* erhältlich und werden meistens aus Europa schnell geliefert. Ich habe schon zahlreiche diese Varianten getestet und kann sagen, dass diese trotz des günstigen Preises und einfachen Designs wirklich überraschend ordentlich und zuverlässig arbeiten, egal ob man die über AliExpress oder Amazon bezieht. Sogar die kleine 600W-Variante hat einen Dauertest über 24 Stunden mit voller 600W Leistung besser gemeistert, als ich erwartet hätte, die Erwärmung hielt sich durch zwei eingebaute Lüfter doch in Grenzen. Allerdings laufen hier der Lüfter öfters an als beispielsweise bei der 1000W-Variante, ab ca. 200W-Einspeisung bläst dieser los. In einem Kellerraum stören die Geräusche aber nicht, andere Geräte wie MultiPlus 2 sind da durchaus manchmal lauter.
Ein großer Vorteil der SUN-Wechselrichter ist der breite DC-Spannungsbereich von 22 bis 60V für PV oder Akku. Man kann diesen Wechselrichter also sowohl mit einem 24V -Akku als auch mit einem 48V-Akku versorgen. Er lässt sich aber auch ganz ohne Batterie wie ein Mikrowechselrichter direkt an Solarpanels betreiben. Seine wahren Stärken zeigt er aber erst, wenn er mit einem Akku verbunden wird, dadurch ist er auch so beliebt bei Tüftlern.
Ein weiterer Pluspunkt der Sun-Wechselrichter ist die eingebaute Spannungsüberwachung. Man kann im Display einfach einstellen, ab welcher Akkuspannung der Wechselrichter abschaltet und ab welcher er wieder einschalten soll. Das ist ein enormer Vorteil, denn dadurch kann man vermeiden, dass ein Akku zu weit entladen wird. Alleine durch Anpassung dieser Spannungen kann man die tägliche Arbeitsweise stark verändern. Eine solche eingebaute Abschaltung ist deutlich einfacher zu handhaben als externe Trennungen mit Relais oder einem Batterie Protect* zumal hier sehr sanft hoch- und runtergeregelt.
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Sun600/1000 oder Lumentree beherrschen auch Nulleinspeisung.
Aber der größte Vorteil der SUN-Wechselrichter ist die eingebaute Limiter-Funktion. Mit dieser Funktion kann man erreichen, dass stets nur soviel in das Hausnetz eingespeist wird, wie gerade im Haus verbraucht wird. Das heißt, es wird keine überschüssige Energie erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist, man spricht hier von einer echten Nulleinspeisung. Wird also im Haus nur 300W verbraucht, so speist dieser Wechselrichter auch nur 300W ein. Wird im Haus nur 50W verbraucht, dann wird nur 50W eingespeist. Der Rest der Energie fließt dann automatisch in den angeschlossenen Akku. Wird im Haus mal mehr Energie verbraucht, als die Sonne gerade liefert, so wird automatisch Energie aus dem Akku hinzugenommen, wenn vorhanden. Das Ganze funktioniert also bei richtigem Anschluss wirklich ganz genial und problemlos, sehr ähnlich wie bei dem Zendure SolarFlow System mit Shelly Pro 3EM. Verwendet man diese Limiter Funktion, so wird bei diesen Wechselrichtern also verhindert das Energie in das öffentliche Netz geleitet wird.
Der generelle Anschluss dieses Wechselrichters ist dabei relativ einfach, fast genauso wie bei einem Mikrowechselrichter auch. Für den Anschluss von Solarpanels oder einem Akku sind hier zwei Bananenbuchsen vorgesehen, an welche man aber auch Ringkabelschuhe (passendes Set hier*) anschrauben kann. Also diese Bananenbuchsen müssen über eine Sicherung immer mit dem Akku verbunden werden (24 oder 48V).
Die Ausgangsleistung von 230V wird einfach über ein mitgeliefertes Netzkabel mit Schukostecker in eine gewöhnliche Steckdose eingespeist. Also ganz genauso wie bei einem Mikrowechselrichter bei einem Balkonkraftwerk wird der Stecker nur eingesteckt. Hier gelten im Übrigen die gleichen Hinweise, die ich schon beim Balkonkraftwerk-Tutorial erläutert habe, schaut am besten dort noch mal rein. Sollte man vom Fach sein oder einen Elektriker parat haben, so ist es natürlich grundsätzlich immer am besten, wenn man sich für einen Wechselrichter einen eigenen Stromkreis mit Einspeisesteckdose installieren lässt, allerdings ist das derzeit bis 600W nicht unbedingt vorgeschrieben.
Natürlich müssen im Akku-Betrieb auch die Solarpanels noch angeschlossen werden, hier ist zusätzlich ein Laderegler notwendig, welcher die Spannung eurer Solarpanels in die entsprechende Batteriespannung (wahlweise 24, 36 oder 48V) wandelt. Wie man so einen Laderegler auswählt und welchen ich empfehlen kann, habe ich schon im Laderegler-Tutorial beschrieben. Je nachdem, wie man die Solarpanels verschaltet und welchen Laderegler man benutzt, können unterschiedlich viele Solarpanels an einem Laderegler angeschlossen werden. Die beiden Ausgänge des Ladereglers + und – werden einfach ebenfalls direkt an den Akku angeschlossen. Die nachfolgenden Skizzen zeigen das Anschluss-Prinzip noch mal bei 24V und bei 48V Akku-Spannung.
Natürlich kann man auch zahlreiche andere Akkus und Laderegler verwenden: Wie man den Laderegler auswählt und welche besonders gut im Test waren, erfahrt ihr hier im Artikel. Rechts im Bild sieht man einige beliebte und wirklich gute Laderegler die ich auch schon im Test hatte. Das war es im Prinzip schon um die Einspeisung zu starten.
Damit nur so viel eingespeist wird, wie im Haus verbraucht wird, muss der eingebaute Limiter natürlich noch messen können, wie viel ihr gerade vom Netzbetreiber an Strom bezieht. Dies ist für das geschilderte System ja wichtig zu wissen , damit der Wechselrichter den überschüssigen Strom für die Akku-Speicherung einfach übrig lässt.
Für diesen Zweck wird mit jedem Sun-Wechselrichter auch ein Stromwandler mit ca. 5 m Kabel mitgeliefert. Dieser Stromwandler muss in eurem Zählerschrank hinter dem Zähler zum Beispiel hinter einer Vorsicherung oder einem FI-Schutzschalter um die Phase gelegt werden, an welchem auch euer SUN-Wechselrichter hängt. Der Einbau geht im Prinzip genauso vonstatten wie bei einem Shelly Pro 3EM-Smartmeter (siehe Shelly Tutorial).
Auch wenn das nicht sonderlich schwierig ist, sollte das natürlich immer ein fachkundiger Elektriker machen, da hier gefährliche Netzspannung vorhanden ist. Beim Umlegen des Stromwandlers ist unbedingt die Pfeilrichtung zu beachten, der Pfeil muss in die Stromrichtung zeigen. Das andere Ende des Kabels wird einfach oben in die vorhandene linke Buchse gesteckt und angeschraubt. Ist das 5 m Kabel zu kurz, so kann man das problemlos verlängern, es sollte nur zweipoliges abgeschirmtes Kabel verwendet werden. Empfehlen kann ich dieses Kabel, mit einem Querschnitt von min. 0,75 mm² oder 1 mm², im Test hat dies bei 20 m problemlos funktioniert. Die Messung über den Stromwandler ist übrigens recht flott und sehr genau und sogar oft besser als viele andere Wechselrichter, die mit Smartmeter-Anbindung arbeiten.
In dem nachfolgenden Schaltbild sieht man das Ganze noch mal mit angeschlossenem Limiter. Natürlich könnte hier statt eines 24V auch ein 48V Akku und ein anderer Laderegler mit mehr Panels angeschlossen werden.
Verwendet man einen 48V-Akku, so müssen immer zwei Solarpanels in Reihe geschaltet werden, wie beispielsweise in nachfolgender Skizze. Achtung, durch die Reihenschaltung von zwei erhöht sich die PV-Spannung ja nach Marke bereits auf ca. 70 bis 80V. Gleichspannungen gelten nur bis etwa 50V als recht ungefährlich für den Mensch, darüber hinaus wird es je nach Situation und Gegebenheiten und Stromstärke aber gefährlicher, daher sollte Kontakt zu den beiden spannungsführenden Leitungen unbedingt vermieden werden. Schaltet man mehr als zwei Module in Reihe entstehen lebensgefährliche Spannungen, hier sollten die notwendigen Fachkenntnisse vorhanden sein. Zudem sollte man darauf achten dass man nur gleiche Module vom gleicher Hersteller auf diese Weise kombiniert. Eine Reihenschaltung von mehreren Solarmodulen bezeichnet man im übrigen als String, daher nennen sich die dafür geeigneten Wechselrichter oft auch String-Wechselrichter.
Das Gute bei dieser einfachen Schaltung ist, dass wir keinerlei komplexe Regelung oder WLAN-Verbindung brauchen und dennoch perfekt regeln. Der Wechselrichter, Laderegler und der Akku regeln eigentlich alles durch das ohmsche Gesetz. Das heißt übersetzt: Der Strom sucht sich selbst den richtigen Weg. Es wird immer nur soviel in das Hausnetz eingespeist, wie im Haus auf der gleichen Phase verbraucht wird. Wird mehr Energie von den Panels erzeugt, so geht diese Energie über die Laderegler direkt in den Akku. Wird es Nacht oder kommen ein paar Regenwolken, so fließt ganz automatisch Energie vom Akku und Laderegler in den Wechselrichter und somit ins Haus. Der Akku dient also vorwiegend als Puffer. Hier ist es also nicht nötig, sich nur auf die Nacht bei der Einspeisung zu beschränken. Erst wenn der Akku komplett voll ist und man im Haus weniger verbraucht, als die Solarpanels liefern, dann geht etwas Energie durch die automatische Ausbremsung verloren. Wählt man den Akku groß genug, dann kommt dieser Umstand aber selten und im Idealfall gar nicht vor. Da nachts keinerlei Sonne scheint, wird in der Nacht der Akku am stärksten beansprucht und wird je nach Verbrauch bis zum eingestellten Mindeststand entladen, danach schaltet die Anlage ab. Am nächsten Morgen wird zunächst wieder der Akku bis zur einprogrammierten Mindestspannung geladen und danach beginnt wieder alles von vorn. Das Ganze funktioniert bei gut gewählten Abschaltspannungen wirklich wunderbar und über das ganze Jahr nahezu wartungsfrei. Im Winter empfiehlt es sich, die Einschaltspannung etwas höher einzuprogrammieren, da hier nur sehr wenig Sonnenenergie über die Panels hereinkommt.
Auch im Inneren ordentlich: SUN600 und Lumentree 600
Öffnet man den kleinen 600W Wechselrichter Sun 600* bzw. baugleichen Lumentree 600, so kann man einen Blick auf Elektronik, Lüfter und Verschaltung werfen. Das Ganze ist doch sehr ordentlich und sauber verarbeitet für ein Gerät dieser Preisklasse. Die Leistungstransistoren sind ordentlich an die verschiedenen Kühlkörper montiert, die Platinen sind sauber mit Schutzlack versiegelt, die Kabel sind ordentlich verlegt und Teile, die sich bei Erschütterung lösen könnten, sind alle mit speziellem Silikon gesichert. Hier kann man also wirklich nicht meckern.
Welche Speichergröße wählt man bei einer solchen Solaranlage
Aus der Wahl des Speichers machen viele Experten schon fast eine eigene Wissenschaft. Es gibt im Internet diverse Rechenmodelle, wo man allerhand Verbrauchsdaten, Sonnenstände, Koordinaten und vieles mehr eingeben kann. Über komplexe Rechenmodelle wird dann versucht, die Speichergröße zu finden, die sich von der Amortisation am besten rechnet. Ich halte nur sehr wenig von diesen Rechnungen, meiner Meinung kann man sich diesen immensen Zeitaufwand durchaus ersparen. Faktoren wie Verschattung und Wetter sind oft in der Praxis so schwierig vorherzusehen, dass solche Berechnungen nicht viel besser als die Wettervorhersage für die nächsten Jahre sind. Auch die Haltbarkeit von Akkus ist schwierig genau vorherzusehen. Auf jeden Fall solltet ihr einen LiFePo4-Akku (also Lithium Eisenphosphat Akku) kaufen, das sind aktuell einfach die sichersten und langlebigsten auf dem Markt, aber das habe ich schon in vielen Tests dieser Akkus erläutert. Diese Akkus sollen 10 bis 20 Jahre halten, die Hersteller geben oft zwischen 3000 und 8000 Zyklen an, was wirklich viel ist! Wie lange es im Schnitt wirklich ist, kann man wohl erst in einigen Jahren genauer sagen, weil bei den meisten Nutzern die Akkus erst wenige Jahre alt sind. Das diese aber wirklich sehr lange halten belegt auch dieses Video hier, hier sieht man das es auch nach 3 Jahren nahezu noch die gleiche Kapazität und Zellenqualität zeigt..
Was die Speichergröße betrifft, so kann man eigentlich mit der Faußtformel Solar Peakleistung * 2 = Akku Größe in Wh schon eine recht brauchbare Größe ermitteln. Also wenn ihr 4 Panels mit 400W nutzen wollt, dann rechnet einfach Peakleistung=4x400W=1600W * 2 = 3200 Wh.
Also bei 4 Solarpanels liegen die meisten Haushalte mit einem Akku, das etwa 3,3 kWh an Speicherleistung hat, nicht ganz verkehrt. Wenn ihr beim Kauf dann vielleicht auf 5 kW aufrundet, dann macht ihr sicher nichts falsch. 5 kW entspricht übrigens auch meinem Eigenbau Akku, das ich vor einigen Jahren für meine Solaranlage gebaut und bis heute genutzt habe, siehe 5000Wh Akkuprojekt. Natürlich ist ein größerer Akku immer noch besser, oft bietet ein etwas größerer Akku nämlich auch eine längere Haltbarkeit aufgrund der geringeren Zyklenzahl (Lade- und Entladevorgänge). Ein Nachteil bei größeren Akkus ist meistens nur der Anschaffungspreis. Wählt man einen zu großen Speicher, erhöht sich leider neben der Haltbarkeit auch die Amortisationszeit. Will man einen Akku aber beispielsweise auch für Notstrom-Anwendung bei Stromausfall nutzen, so sind etwas größere Speicher dennoch empfehlenswert. Wenn ihr im Jahr etwa 4000 kWh verbraucht, dann sind das pro Tag rund 10 kWh die verbraucht werden. Würdet ihr also das komplette Haus mit Notstrom versorgen, was ich nicht empfehle, dann würde ein Akku mit 10kWh also nur ein Tag reichen! Inselsysteme brauchen somit generell deutlich größere Speicher als Solaranlagen die einspeisen (On Grid Anlagen).
Lumentree Verbindung mit Shelly Smartmeter, drahtlos und saldierend
Neben den erwähnten und gezeigten Sun600/1000 und 2000 gibt es noch einen anderen Wechselrichter vom gleichen Hersteller, dieser nennt sich Lumentree 600/1000 und 2000. Bei diesen Wechselrichtern handelt es sich um die absolut gleichen Geräte, es ist die gleiche Elektronik und das gleiche Gehäuse, nur in einer anderen Farbe und mit einem anderen Logo. Der Unterschied besteht im Wesentlichen in der Verkaufspolitik. Der Hersteller verkauft die blauen Geräte schon lange international über viele OEM-Distributoren. Den Namen Lumentree und die neue Farbe nutzt der Hersteller nur für Geräte, die er selbst vermarktet.
Es gibt allerdings eine Lumentree Variante, die öfters über hier über diesen Amazon-Link (Firma ask4IT GmbH)* angeboten wird. Diese Variante ist ein wenig teurer und hat eine Schnittstellenplatine mit einer etwas veränderten Software. Diese Platine ist für die rechte SUB-D Buchse zuständig. Wenn man diese Schnittstelle nicht nutzt, wie vermutlich die meisten, dann sind beide Geräte absolut gleich. Durch diese Software-Änderung kann man auch Leistungsvorgaben über die Schnittstelle vorgeben, zum Beispiel über den sogenannten T2SG–Trucki-Stick* . Dieser Trucki Stick (abgekürzt T2SG-Stick), vom gleichnamigen GitHub-Tüftler, kann den Wechselrichter per WLAN mit einem Smartmeter Shelly 3EM* oder Shelly Pro3EM* koppeln, ähnlich wie das SolarFlow System oder AIO2400-System..
Der Vorteil ist, dass man kein Kabel für den mitgelieferten Stromwandler zum Zählerschrank verlegen muss. Zudem werden hier gewöhnlich alle Phasen saldiert. Das heißt, der Wechselrichter gleicht nicht nur den Stromverbrauch einer Phase aus, sondern er addiert den Verbrauch aller drei Phasen und speist die Gesamtleistung dann auf einer Phase ein. Dies ist zwar keine echte Nulleinspeisung mehr, weil man nur rechnerisch nichts einspeist und aber tatsächlich nahezu immer Strom auch ins öffentliche Netz fließt! Dennoch macht das durchaus Sinn, wenn man nur einen sehr geringen Grundverbrauch auf der Phase hat, an welcher der Wechselrichter angeschlossen ist. Da man hierdurch allerdings auch Schieflasten erzeugt, würde ich darauf achten, nicht die erlaubten Einspeisegrenzen zu überschreiten. Will man die erlaubte Balkonkraftwerk-Einspeiseleistung von 600W korrekt einhalten, so sollte man auch bei einer saldierten Nulleinspeisung den Wechselrichter wirklich auf 600W beschränken, denn ansonsten kann man diese 600W-Grenze durch die Saldierung erheblich verletzen.
Unterschied zwischen saldierender und echter Nulleinspeisung
In Foren und YouTube-Videos hört man immer wieder, dass Leute auch größere Wechselrichter wie den Lumentree 1000 oder Lumentree 2000 zusammen mit dem T2SG-Stick installieren und wohl nicht anmelden, weil sie der Meinung sind, dass sie nichts in das öffentliche Netz einspeisen. Das ist leider falsch, weil ja der T2SG-Stick den Strom gewöhnlich über 3 Phasen ermittelt, aber nur in eine Phase eingespeist wird. Dadurch ergibt sich zwar rechnerisch eine Nulleinspeisung, aber tatsächlich wird ja Energie auf einer Phase ins öffentliche Netz geliefert. Hier ergibt sich also praktisch immer eine Einspeisung in das öffentliche Netz! Wie die nachfolgende Skizze verdeutlicht, kann das dann sogar deutlich über den erlaubten 600W für Balkonkraftwerk liegen, wenn man den Wechselrichter nicht zusätzlich auf 600W beschränkt:
Wie ihr in dieser Skizze seht, wird hier zwar rechnerisch 950W an Energie von den Verbrauchern gezogen und auch nur 950W vom Wechselrichter eingespeist. Rechnerisch geht das Ganze also mit null auf und ihr habt auch wirklich 950W an Energiekosten gespart. Da jedoch auf einer Phase eingespeist wird, wo selbst nur 50W verbraucht wird, wird somit 900Watt in das öffentliche Netz geliefert und belasten das Netz (Stichwort Schieflast).
Schieflasten die durch die saldierte Einspeisung erfolgen, sind für das öffentliche Netz ungünstig, wenn sie in größerem Umfang auftreten, diese müssen immer von den Netzbetreibern aufwendig ausgeglichen werden. In manchen Ländern ist daher die saldierte Einspeisung wie bei uns gar nicht erlaubt. Besonders die Betreiber von größeren Guerilla PV-Anlagen sollten halt wissen, dass eine saldierte Nulleinspeisung in Wirklichkeit auch zu einer Einspeisung führt. Und wenn euer Wechselrichter mehr als 600W produziert, so kann dies auch im Nachhinein durch Auswertung der intern gespeicherten Verbrauchsdaten nachgewiesen werden.
Man kann Schieflasten und Netzeinspeisung völlig vermeiden, indem man die „echte Nulleinspeisung“ einsetzt. Das ergibt sich beispielsweise, wenn ihr den Stromwandler statt des T2SG-Stick nutzt, wie bei den blauen Sun´s üblich. Denn in diesem Fall würden immer nur die Verbräuche einer Phase ausgeglichen und somit nie etwas in das öffentliche Netz eingespeist! Die erzeugte Sonnenenergie kann man auch dann bei kleineren und mittleren Anlagen komplett selber nutzen, wenn viele lang laufenden Geräte wie Kühlschrank, PC, Fernseher, Heizung auf der gleichen Phase wie der Wechselrichter liegen. So etwas kann aber ein Elektriker beim Anlegen einer Einspeisesteckdose auch berücksichtigen. Auch mit dem T2SG-Stick wäre eine echte Nulleinspeisung möglich, wenn der Shelly Pro 3EM, der als Smartmeter genutzt wird, nur an die Phase angeschlossen würde, welche der Wechselrichter nutzt. Es geht aber auch noch einfacher, man könnte bei der Anbindung einen anderen Json Key in das T2SG-Webinterface eintragen als üblich. Diesen könnt ihr sicherlich beim Anbieter oder Entwickler Trucki erfragen, falls euch das interessiert. Bei anderen Systemen wie SolarFlow kann man gewöhnlich in der App wählen ob eine einphasige echte Nulleinspeisung oder eine rechnerisch saldierte Nulleinspeisung erfolgen soll.
MERKE: Eine saldierte Nulleinspeisung wie beim T2SG-Stick üblich, führt immer auch zu einer messbaren Netzeinspeisung in das öffentliche Netz, es ist keine echte Nulleinspeisung! Nur rein rechnerisch wird das Ganze ausgeglichen. Um eine echte Nulleinspeisung zu erreichen darf man nicht saldiert messen, es darf nur die Phase ausgeglichen werden an welcher der Wechselrichter hängt! Wie beispielsweise der Lumentree oder Sun600 mit Stromwandler dies macht! Will man wirklich alle 3 Phasen ausgleichen, so wären 3 Wechselrichter mit 3 Stromwandlern nötig.
Wenn es euch gelingt, den Lumentree mit Akku ordentlich als Balkonkraftwerk bei eurem Netzbetreiber anzumelden, dann dürft ihr natürlich bis 600W einspeisen. Von daher werden vermutlich viele Netzbetreiber vermutlich derzeit die saldierte Nulleinspeisung in diesem Rahmen tolerieren. Jedoch müsst ihr dann den Wechselrichter auf jeden Fall auf 600W beschränken, was ja beim kleinen Lumentree600 sowieso schon der Fall ist. Leider sind die kleinen Lumentree selten erhältlich, schaut öfters mal in diesen Link*.
Ein Nachteil der Lumentree bzw. T2SG-Stick-Lösung ist natürlich auch die Abhängigkeit von WLAN, fällt dieses mal aus, funktioniert auch die Einspeisung nicht mehr korrekt. Der neue Trucki-Stick hat leider auch nur noch eine kleine interne WLAN-Antenne, deren Verbindungsqualitäten im Test relativ schlecht im Vergleich zu anderen WLAN-Komponenten wie z.B. Shellys, Cerbo usw. am gleichen Ort war. Verbindungsprobleme wiederum können die synchrone Qualität der Regelung beeinflussen, sodass in vielen Fällen im Keller noch ein WLAN-Repeater nötig wird. Die Inbetriebnahme und Regelung waren im Test ansonsten allerdings besser, als ich erwartet hätte. Der T2SG-Stick hat die meiste Zeit sehr ordentlich geregelt, sogar deutlich schneller als beispielsweise das SolarFlow System. Dennoch hatte ich hin und wieder schon Probleme mit dem T2SG-Stick, das Webinterface des Sticks war zeitweise plötzlich nicht erreichbar, obwohl Ping-Test funktionierte. In einigen Situationen gab es sogar Abstürze beim Zugriff auf den T2SG-Stick. Die Abstürze sind zwar bei dem neuen Stick ohne Antenne deutlich seltener aufgetreten, ganz weg war es allerdings nicht. Zur Entwarnung kann ich jedoch sagen, dass die Abstürze zumindest im Test keine großen Folgen hatten, denn der T2SG-Stick startet sich nach einem Absturz sofort wieder neu. Verfolgt man das Webinterface nicht öfters, so werden die meisten von dem Problem gar nichts bemerken. Trotzdem sieht man sowas natürlich bei Geräten welche 230V im Haus regeln nicht gerade gern.
Wenn man also mit den geschilderten Nachteilen leben kann und die Übertragung und Funktion regelmäßig mal checkt, kann man aus meiner Sicht durchaus auch den T2SG-Stick und Lumentree statt Sun glücklich werden, vorausgesetzt man bekommt ihn mit Stick und Akku angemeldet!
Für diejenigen, die gerne den Lumentree* mit T2SG-Stick nutzen möchten, beschreibe ich unten noch mal etwas ausführlicher, wie ihr den Stick anbindet und einrichten könnt. .
So geht es: Wechselrichter Lumentree Sun-1000G2-M drahtlos per Shelly Pro 3EM mit T2SG Stick verbinden
Wie der T2SG-Stick installiert und konfiguriert wird, damit der Lumentree/Sun Wechselrichter die Nulleinspeisung durch Lesen des Smartmeters Shelly Pro 3EM erreicht, wird eigentlich schon auf der Github Seite zum Trucki2Shelly-Gatway beschrieben. Da die Seite das Ganze jedoch in Englisch und zudem sehr fachlich beschreibt, erkläre ich es an dieser Stelle noch mal etwas vereinfachter für den Normalanwender ohne große Vorkenntnisse. Ich beziehe mich in der Beschreibung speziell auf den T2SG-Stick (Trucki Stick V1 oder V2)* in Verbindung mit dem neueren Shelly Pro 3EM*, dadurch kann ich es etwas verkürzter und einfacher erklären. Wenn ihr noch keinen Smartmeter habt und nicht den Stromwandler (mitgelieferte Clip) nutzen wollt, dann würde ich euch wirklich den Shelly Pro 3EM empfehlen. Man kann zwar auch den etwas günstigeren Shelly 3EM* nutzen, jedoch bietet der Shelly Pro 3EM* einige Vorteile und ist auch nicht viel teurer (siehe Amazon*).
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Schritt 1: T2SG-Stick am Wechselrichter einstecken
Als Erstes müssen wir also den Stick in den Wechselrichter einstecken und über zwei Schrauben befestigen. Man kann hier wahlweise den Stick mit eingebauter Antenne oder mit längerer Stabantenne arbeiten. Ich habe beide getestet und kann euch sagen, dass der Stick mit Stabantenne zwar einen erheblich besseren WLAN-Empfang hat, jedoch auch mehr Abstürze und Probleme gemacht hat. Ich habe mehrere T2SG-Sticks getestet, somit sollten es keine Einzelfälle gewesen sein.
Wenn ihr drahtlos die Verbindung aufbauen wollt, empfehle euch daher, den T2SG-Stick mit der kurzen Antenne zu nutzen (gibts hier*), hier ist der Empfang zwar schlechter, aber er funktionierte bei mir deutlich stabiler. Sollte die Verbindungsqualität im Webinterface unter 60 % liegen, würde ich einen zusätzlichen Repeater empfehlen, auch wenn man da vom Lumentree Support eventuell andere Aussagen hört.
Schritt 2: Limiter Einstellungen am Lumentree nötig
Bevor ihr den Stick konfiguriert, müssen auch die Einstellungen am Lumentree selbst konfiguriert werden, weil diese quasi als untere Grenzeinstellung von der Regelung angesehen werden. Dies ist möglich, sobald das Netzkabel eingesteckt wird. Hier sind auf jeden Fall folgende Werte einzustellen:
- Limiter hier ausschalten (also kein Haken)
- Abschaltspannung (der Wert sollte ca. 0,3V tiefer liegen als die Mindestspannung die ihr später in der App beim T2SG-Stick wählt). Diese Angabe wird eigentlich nur genutzt wenn Stick mal ausfällt. Probleme gibt es allerdings wenn in der App ein niedrigerer Wert als hier im Display gewählt wird. Leider wird das bei der Eingabe in der App nicht geprüft, was eigentlich leicht möglich wäre.
- Reboot Spannung (der Wert sollte ca. 0,3V tiefer liegen als die Reboot Spannung die ihr später in der App zum T2SG-Stick wählt). Diese Angabe wird eigentlich nur genutzt wenn Stick mal ausfällt. Probleme gibt es allerdings wenn in der App ein niedrigerer Wert als hier im Display gewählt wird. Leider wird auch das bei der Eingabe in der App nicht geprüft, was eigentlich leicht möglich wäre.
- Leistungsbegrenzung, z.B. 600W
Schritt 3: T2SG-Stick mit Wlan verknüpfen
Sobald der Netzstecker eingesteckt wird, wird auch der T2SG-Sticks mit Strom versorgt. Ein Akku oder Solarpanel muss an dieser Stelle noch nicht mit dem Wechselrichter verbunden werden. Ist der Wechselrichter hochgefahren, erkennen wir das am Display. Der Wechselrichter versorgt nun auch den Stick T2SG-Stick mit Spannung. Wird der Stick das erste Mal genutzt, so wird die LED am Stick dauerhaft leuchten. Dies bedeutet, dass der Stick jetzt sein eigenes WLAN-Netz für die erste Konfiguration aufgebaut hat.
Ihr könnt also jetzt euer Smartphone oder auch Notebook mit diesem WLAN verbinden. Dazu geht man in die Smartphone-WLAN-Einstellungen wo alle verfügbaren Netzwerke in der Nähe angezeigt werden. Wir suchen uns das Netzwerk des T2SG-Sticks heraus und verbinden uns, man erkennt das Netz an dem Namen, der mit T2SG… beginnt (erste Bild unten links). Danach klicken wir nochmal auf den Netzwerknamen, damit die IP des T2SG-Stick im Smartphon-Browser aufgerufen wird. Danach sollte der unten abgebildete Konfigurationsscreen erscheinen. Klappt das nicht, kann man auch einfach die IP-Adresse direkt im Browser oben eingeben.
Jetzt gehen wir auf Konfiguration und wählen die SSID unseres hauseigenen WLAN-Netzes aus, also das WLAN-Netz, in welches der T2SG-Stick integriert werden soll (Bild 3 oben). Anschließend müssen wir eigentlich nur noch das hauseigene WLAN-Passwort eingeben und speichern. Mehr ist erst mal nicht zu tun. Der Stick wird nach dem Speichern automatisch neu starten und ist somit im WLAN integriert.
Anmerkung für den etwas erfahreneren Nutzer: Der Stick verbindet sich auf oben erläuterte Weise per DRCP mit dem Router, das bedeutet, er bekommt automatisch eine IP-Adresse und Gateway zugewiesen. In den meisten Fällen, zum Beispiel wenn man einen Fritzbox-Router nutzt, reicht das völlig aus. Da sich die Router die IP-Adresse gewöhnlich merken, werden Router dem T2SG-Stick immer wieder die gleiche IP-Adresse zuweisen, selbst wenn er auch mal eine Weile offline sein sollte. Wenn euer Router allerdings immer wieder eine neue IP vergeben sollte, dann kann man alternativ bei der Konfiguration natürlich auch eine statische IP (feste IP) zuweisen, um immer eine eindeutige IP für den Zugriff zu haben. Hier muss man dann aber darauf achten, dass die IP nicht schon vergeben ist und auch, dass der Router als Gateway und DNS-Server definiert wird. Darauf gehe ich hier aber jetzt nicht weiter ein, da eine statische IP in den allermeisten Fällen nicht nötig ist und ihr diese Anmerkung hier somit ignorieren könnt.
Schritt 4: Wechselrichter Konfiguration per WLAN aufrufen
Nachdem der T2SG-Stick in Schritt 3 mit dem WLAN verbunden ist, wird wenige Sekunden danach der Stick langsam zu blinken beginnen. Wenn das der Fall ist, dann kommuniziert der Stick in eurem Netzwerk korrekt. Er hat also auch eine neue IP zugewiesen bekommen.
Falls ihr diese IP-Adresse nicht kennt, dann könnt ihr euch einfach in euren Router einloggen und alle angemeldeten Geräte in den Netzwerkeinstellungen durchschauen. Dort werdet ihr den T2SG-Stick am Namen wieder erkennen, die IP-Adresse steht gleich daneben. Auch auf dem Smartphone kann man hilfreiche Apps wie Net Analyser (Playstore) installieren, auch diese können die IP´s aller angemeldeten Geräte auflisten. Die gefundene IP des T2SG-Stick solltet ihr euch nun gut merken oder als Lesezeichen notieren. Immer wenn ihr diese IP in eurem Browser eingebt (Beispiel: http://192.168.179.14) gelangt ihr in die T2SG-Stick bzw. Wechselrichter-Konfiguration. Es ist übrigens egal, ob ihr das mit einem PC oder mit dem Smartphone-Browser macht. Man kann den T2SG-Stick auch sehr gut mit Smartphone konfigurieren. Der Konfigurationsscreen sollte in etwa wie unten im Bild aussehen, über den oberen Schalter kann man die Oberfläche in Hell oder Dunkel darstellen.
Schritt 5: Wechselrichter Leistung und Abschaltspannungen konfigurieren
Im nächsten Schritt solltet ihr zunächst über den zweiten Menüpunkt „SUN1 (Local)“ folgende Parameter eingeben:
Max power: Hier solltet ihr die maximale Leistung, die euer Wechselrichter erzeugen darf, festlegen. Welchen Wert ihr hier maximal eingeben könnt, liegt am Modell das ihr besitzt, beim Lumentree/Sun600G2 liegt das bei 600W, beim Lumentree/Sun1000G2 bei etwa 1000W und beim Lumentree/Sun2000G2 bei 2000W. Wenn ihr den Wechselrichter als Balkonkraftwerk anmelden/betreiben wollt, dann ist derzeit allerdings nur 600W erlaubt, irgendwann soll auch mal 800W erlaubt werden. Höhere Werte wären nur möglich, wenn ihr eine Elektrofirma findet, die euren Wechselrichter wie eine normale größere Solaranlage anmeldet. Ob das aber der jeweilige Netzbetreiber gestattet, kann ich euch nicht sagen, hier gibt es lokal unterschiedliche Regelungen, erkundigt euch da bei eurem Elektriker / Netzbetreiber. Es kann auch sein, dass euer Netzbetreiber auf eine feste Hardware-Begrenzung von 600 oder 800W besteht, falls ihr den Wechselrichter als Balkonkraftwerk anmelden wollt. In dem Fall wäre dann nur der Lumentree oder Sun600G2 verwendbar.
VBat cutoff: Hier müsst ihr die Mindest-Batteriespannung angeben, bei welcher der Wechselrichter abschalten soll, damit die Batterie nicht zu tief entladen wird. Habt ihr ein 24V LiFePo4-Akku (z.B. wie unser 24V/5000W Akku Projekt) dann wäre z.B. 24V ein guter Wert, bei einem 48V Akku mit 16 Zellen wäre 48V ein guter Wert. Das könnt ihr also nach Bedarf selber wählen.
VBat reboot: Hier müsst ihr die Mindestbatteriespannung eingeben, bei welcher der Wechselrichter wieder beginnt zu arbeiten. Dieser Wert sollte immer etwas höher als VBat cutoff sein, damit der Wechselrichter nicht ständig aus- und eingeschaltet wird. Wie ihr diesen Wert festlegt, liegt weitgehend bei euch und euren Gegebenheiten. Bei mir hat sich nach meiner Erfahrung 26,3V als ideal herausgestellt. Bei dieser Spannung ist ein 24V Akku in etwa halb geladen, er hat aber an sehr sonnigen Tagen immer noch Kapazität frei, um diese aufzunehmen. Bei einem 48V Akku mit 16 Zellen wäre somit ein Wert von 52,6V nicht schlecht. Aber je nach Akku-Kapazität, Sonnensituation, Jahreszeit und Größe der Solaranlage sind hier eventuell auch andere Werte sinnvoll.
Das war es eigentlich schon. Wenn ihr den Wechselrichter dann mit einem Shelly Pro 3EM verbinden wollt, brauchen wir in diesem Menüpunkt nichts weiter auszufüllen und können auf SAVE gehen. Die anderen Werte wie die Nachtabsenkung könnte man nutzen, sie sind aber eigentlich nur begrenzt sinnvoll, wenn der ein Smartmeter wie der Shelly Pro 3EM angebunden ist.
Schritt 6: Verbindung zum Shelly Pro 3EM konfigurieren
Im nächsten Schritt müssen wir im Menüpunkt „Meter“ die Verbindung zum Shelly Pro 3EM konfigurieren. Ich gehe jetzt mal davon aus dass der Shelly bereits in eurem Verteilerschrank richtig angeschlossen und konfiguriert ist. Wie das geht habe ich im letzten Artikel und Video schon sehr ausführlich beschrieben.
Im Menü „Meter“ müssen wir zwei wichtige Felder ausfüllen:
URL search : Hier muss die Url für den Zugriff eures Shelly Pro 3EM eingegeben werden. Über Search kann man zwar verschiede Smartmeter auch suchen lassen, aber bei mir hat das mit dem Shelly Pro 3EM nie geklappt, daher am besten gleich folgende Url eingeben: http://ip/rpc/Shelly.GetStatus
In dieser Zeile müsst ihr natürlich „ip“ durch eure Shelly IP ersetzen!
Username: Falls ihr in der Shelly Konfiguration einen anderen Usernamen definiert habt, müsst ihr diesen hier angeben. Ansonsten einfach admin stehen lassen.
Password: Falls ihr in der Shelly Konfiguration ein Passwort vergeben habt, dann dieses hier angeben. Ansonsten einfach leer lassen.
Json keys: In dieses Feld muss beim Shelly Pro 3EM immer folgendes eingegeben werden: em:0,total_act_power
Die anderen Werte können so belassen werden wie vorgegeben. Nutzt ihr einen anderen Smart Meter als den empfohlenen Shelly Pro 3EM* , dann könnt ihr die notwendigen Parameter auf der Github-Seite des T2SG Sticks (Trucki2Shelly Gateway) finden. Bei Problemen hilft der Autor Trucki sicher auch weiter.
Nachdem wir also die oberen Werte korrekt eingegeben und auf SAVE geklickt haben, dauert es wenige Sekunden und im Menüpunkt Meter wird der aktuelle Hausverbrauch im Watt angezeigt (siehe Foto). Wird dort nach 1 Minute immer noch keine Leistung angezeigt, dann waren irgendwelche Parameter falsch und sollten einfach korrigiert werden.
Schritt 7: Fertig – Jetzt regelt Shelly Pro 3EM quasi die Leistung des Wechselrichters um eine Nulleinspeisung sicherzustellen
Das war eigentlich schon alles, ab jetzt kann der Wechselrichter erkennen, wie viel Strom im Haus verbraucht wird. Wir können jetzt den Wechselrichter mit unserer Batterie verbinden. Er wird versuchen, jetzt so viel Leistung in das Hausnetz einzuspeisen, dass der Verbrauch nahezu komplett ausglichen wird. Was genau eingespeist wird, kann man im Menüpunkt „Sun1 (Local)“ rechts in Watt sehen. Durch diese Einspeisung geht der Verbrauch aus dem öffentlichen Netz natürlich zurück, dadurch sinkt die Leistung im Menüpunkt „Meter“ nahe an die 0 Watt. In der Praxis wird hier ein kleiner Verbrauch so um die 30 Watt stehen bleiben, das ist beabsichtigt, damit nicht versehentlich bei schwankendem Verbrauch etwas zu viel eingespeist und verschenkt wird. Wenn einem diese 30 Watt zu viel sind, kann man diesen Parameter im Menüpunkt „ZEPC“ unter „Target“ weiter reduzieren. Ich halte einen Wert von 30 Watt aber durchaus für sinnvoll und würde diesen so belassen..
Mein Fazit zu den DIY Solar Lösungen mit Sun und Lumentree
Also grundsätzlich ist die Lösung mit Sun600/1000 oder Lumentree wirklich einfach zu realisieren. Die Regelung funktioniert wirklich gut und ist besser als bei so manchen deutlich teureren Wechselrichter. Die Inbetriebnahme ist nicht schwierig, egal ob man Stromwandler oder Shelly Smartmeter nutzt, man sollte sich nur überlegen, ob man echte Nulleinspeisung oder nur rechnerische Nulleinspeisung erreichen will, persönlich würde ich die echte mit Stromwandler vorziehen. Das Limiter Kabel wird immer kostenfrei mitgeliefert und kann man leicht verlängern. Die Regelung war selbst bei verlängertem Limiter-Kabel (z.B. 20 m) sehr flott und genau. Der Wechselrichter regelt die Einspeisung so hoch, dass immer noch ein paar Watt vom Netzbetreiber genutzt werden, dadurch wird eine Netzeinspeisung sehr gut vermieden..
Auch mit einer 600W-Einspeisung kann man viel Strom sparen, wenn man die Energie am Tag und in der Nacht gezielt einspeisen kann, wenn die Leistung wirklich gebraucht wird. Und genau das macht der Sun- und baugleiche Lumentree ja in Verbindung mit einem Akku. Wie ihr anhand der Schaltskizzen gesehen habt, ist das Ganze viel leichter zu realisieren, als beispielsweise zahlreiche umständliche Bastellösungen, Nachteinspeisungen, mit StepUp-Regler, Mikrowechselrichter usw, wie man es in Foren oder einigen YouTube-Videos vermuten lassen. Ob die Lösung mit Akku allerdings von eurem Netzbetreiber bei der Anmeldung akzeptiert wird, kann ich nicht sagen, aber die Chance ist sicher größer als bei vielen anderen DIY-Bastellösungen mit Mikrowechselrichter und Akku-Anbindung.
Gewisse Elektro-Vorkenntnisse sind bei der gezeigten Lösung zu empfehlen. Zumindest für den Einbau des Stromwandlers oder Shelly Pro 3EM* muss kurz am Stromverteiler gearbeitet werden, dies dürfen bekanntlich nur fachkundige Personen, die das gelernt haben. Lasst das also einen Elektriker machen wenn ihr nicht zufällig aus der Branche kommt, Strom ist und bleibt lebensgefährlich. Und wer es ganz richtig machen will, lässt sich am besten vom Elektriker auch gleich noch eine Einspeisesteckdose mit eigenem Stromkreis, FI-Schutzschalter Typ B und Überspannungsschutz installieren, bittet dabei den Elektriker die Einspeisesteckdose möglichst auf die Phase zu legen, auf welcher die Geräte mit der längsten Laufzeit liegen (Kühlschränke, Heizung, TV, Computer, Router, Klimageräte etc. Damit habt ihr dann eine gute Voraussetzung egal, ob ihr nur Balkonkraftwerk, kleine Solaranlage oder DIY-Solaranlage mit echter Nulleinspeisung anschließen und anmelden wollt.
Und da wir hier ja auch mit Akkus hoher Stromstärke arbeiten, sind natürlich schon gewisse Kenntnisse, was Strom und Spannung betrifft, anzuraten. Wer das ohmsche Gesetz nicht auswendig beherrscht, der sollte doch lieber erst noch mal etwas tiefer in die Materie einsteigen. Hier sind sicher auch zahlreiche Artikel und Tests in dem Blog hilfreich, manchmal hilft sogar noch sowas Altmodisches wie ein Buch 😉 (Buchempfehlungen hier).
Den Wechselrichter Lumentree bekommt man hier über Amazon*, er ist allerdings nur zeitweise erhältlich, er wird merkwürdiger Weise immer nur tröpfchenweise mal bei Amazon eingestellt. Also gegebenenfalls öfters mal bei Amazon reinschauen. Einfacher erhältlich ist der Sun, auch diesen gibt es hier über Amazon* oder AliExpress*. Das erwähnte System SolarFlow als auch Zendure AIO bekommt über über Zendure Shop* oder ebenfalls hier über Amazon*.
Solltet ihr noch Fragen haben, könnt ihr diese gerne in den Kommentaren oder bei YouTube hinterlassen, ich versuche das gerne zu beantworten oder ergänze diesen Artikel entsprechend.
Wer wenig Lust hat, sich mit diesen technischen Themen zu befassen, der sollte lieber zu steckfertigen Lösungen wie SolarFlow* oder dem neuen vielversprechendem Zendure AIO 2400* greifen. Bei diesen Lösungen kommt man blitzschnell zum Ziel und kann kaum was falsch machen. Bei solchen Fertigsystemen ist natürlich oft auch die Anmeldeproblematik einfacher da diese meistens weiter verbreitet und somit den Netzbetreibern schon bekannt sein sollten. Wie schon erwähnt, zum brandneuen System Zendure AIO kommt in Kürze noch eigener Bericht und Test, wie ihr im Bild rechts und diesem Video seht, bin ich schon fleißig mit AIO am spielen.
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FAQ – Oft genannte Fragen und Antworten zum Artikel oder genannten Geräten
Wie tief kann man einen 24V /200Ah Akku (täglich) entladen, welche Abschaltspannung am SUN ist empfehlenswert und warum?
Eigentlich habe ich das schon in vielen Batterietests auf meiner Seite ausführlicher erklärt. Schau bei Gelegenheit mal hier durch. Ich versuche auch in Produkttests immer Wissenswertes zu vermitteln. So etwas sieht man zum Beispiel sehr gut in den Entladekurven, die ich öfters ausmesse und im Artikel zeige. Also noch mal zusammenfassend kurz erläutert: Generell solltest Du immer mit Zellenspannungen rechnen, dann kann man es schneller auf die verschiedenen Akkugrößen übertragen. Also LFP-Zellen (auch LiFePo4 genannt) darf man gewöhnlich laut Datenblatt und Herstellerangaben bis 2,5V entladen. Manche Anbieter geben sogar 2,3V an, aber wenn man mit 2,5V rechnet, liegt man auf der sicheren Seite. Bei einem 24V Akku hat man 8 Zellen, also 8×2,5=20V. Du kannst also theoretisch eine 24V bis 20V entladen, ohne dass die Batterie Schaden nimmt. In der Praxis wird das allerdings selten wirklich klappen, da die einzelnen Zellen immer eine geringfügig andere Kapazität haben (daher gibt es ja das oft beschriebene Top-Balancing). Das heißt, die Zellen werden im unteren Bereich nicht gleichzeitig bei 2,5V ankommen, daher wird BMS etwas früher abschalten. Ähnlich wie bei einem Stapel Holzlatten, wenn die oben bündig sind, werden sie auf der Unterzeit gewöhnlich nicht alle gleich lang sein. Um sie zu verarbeiten, sägt man sie dann meistens auf das kürzeste Maß. Ganz ähnlich ist es bei den Zellen eines jeden Akkus! Je gleicher die Zellenauswahl, Vorsortierung (also je besser die Batterie vereinfacht und banal gesagt) desto näher kommt man an die 20V, das nur nebenbei. Manche Batteriehersteller schützen Zelle aber auch erst ab 2,3V, auch deshalb sollte man nie auf BMS-Abschaltung warten. Also eine BMS Abschaltung sollte man auf jeden Fall vermeiden. Um das zu erreichen, muss man die Abschaltspannung also schon etwas höher legen. Zudem erhöht sich auch die Lebensdauer wenn man die Zellen nicht ständig komplett entleert und eine etwas höhere Spannung wählt.
Aber der wichtigste Grund warum ich einen Wechselrichter wie den Sun / Lumentree beispielsweise bei 24V abschalte, liegt am Standby-Verbrauch. Wenn ein Wechselrichter wie z.B. ein Sun600/Sun1000/Victron bei einer eingestellten Mindestspannung abschaltet, dann wird in den meisten Solaranlagen ja immer noch etwas Strom verbraucht. Zum einen der Standby-Verbrauch von Wechselrichtern, Ladereglern und vielleicht zusätzlich vorhandenen Komponenten wie Messshunt*, Spanngsanzeigen oder Steuereinheiten wie Cerbo GX* usw. Da es bei Abschaltung aber mindestens eine Nacht dauern kann bis wieder Sonne kommt, im Winter kann das noch länger dauern, muss man sicherstellen das die vorhandene Energie im Akku noch viele Stunden, am besten einen Tag ausreicht, um alles zu versorgen. Es muss auf jeden Fall verhindert werden, dass ein BMS in der Batterie (Batteriemanagementsystem) abschaltet und alles brutal heruntergefahren wird. Das kann nämlich in ungünstigen Fällen zu Problemen oder sogar Defekten führen! Und für diesen Fall hat sich bei mir eine Spannung von 24V bis 24,2V als optimal erwiesen, um alle diese Nachteile zu vermeiden und dennoch sehr große Kapazität zu behalten. Das ist eine Zellenspannung von ca. 3V. Dies kann im Einzelfall bei jeder Anlage ein wenig anders ausfallen, je nach Gegebenheiten. Aber mit 24V als erste Grundeinstellung liegt man oft ganz gut bei einer Wechselrichter-Abschaltung. So etwas sollte man einige Zeit so betreiben und dann individuell in 0,1V bis 0,2V Schritten den eigenen Bedürfnissen anpassen, wenn man es optimal machen möchte. Hat man Kapazität ohne Ende, dann kann man natürlich auch noch eine Ecke höher mit der Abschaltspannung gehen, da spielt es dann nicht mehr so die Rolle. Ich hoffe ich konnte es in aller Kürze ein wenig verdeutlichen.
Warum zeigt mein Lumentree eine andere Spannung als ich an der Batterie messe?
Ganz banal gesagt, weil die Spannungsanzeigen an Lumentree und Sun oft nicht haargenau vom Anbieter justiert sind. Selbst wenn man dicke 16mm² Zuleitungen nutzt und verschiedene Geräte nebeneinander hängt und alle nicht belastet werden (also nix erzeugen), hatte ich schon oft Abweichungen gesehen. Beim Lumentree waren das sogar schon mal fast 0,4V Differenz, gewöhnlich ist es aber weniger, das kann bei jedem Gerät anders sein. In der Regel ist das auch nicht schlimm, man muss sich halt nur bei der Abschaltspannung an dieser Anzeige orientieren und somit die Differenz berücksichtigen.
Ist ein digitaler SmartMeter genauer als ein Stromwandler?
Nein, gewöhnlich nicht, denn auch ein Smartmeter misst in vielen Fällen auch mit Stromwandlern, entweder intern oder extern. In der Regel ist es sogar umgekehrt, in vielen Fällen ist die Regelung mit einem Stromwandler schneller und gleichmäßiger. Ein Smartmeter misst ja nur in zeitlichen Intervallen und überträgt dann die Ergebnisse. Der Wechselrichter kann also erst dann reagieren, wenn er das Ergebnis bekommt und verarbeiten kann. Die Leistung muss also eigentlich mehrfach verarbeitet und gewandelt werden, zudem kommen noch Übertragungszeiten wie vielleicht WLAN hinzu. Das Ganze geht heute schon alles recht flott, aber beim Stromwandler geht es halt schneller. Hier kann der Wechselrichter selbst messen, so schnell er möchte und so schnell er kann. Immer wenn er einen Messwert gerade braucht, kann er ihn sich sofort holen. Zudem kann er den Messwert sofort zur Steuerung der Ausgangsleistung nutzen; es muss nicht alles mehrfach verarbeitet und gewandelt werden. Übertragungszeiten gibt es quasi gar keine. Es ist also ein Irrglaube, wenn man denkt, ein Smartmeter sei grundsätzlich besser. Der Vorteil von Smartmetern ist halt nur, dass die Daten oft von mehreren verschiedenen Geräten genutzt werden können und das man sie gut sammeln und speichern kann. Wie man so einen SmartMeter nutzen und einrichten kann habe ich hier in dem Tutorial erklärt.
Kann man die Kabel zum Stromwandler / Limiter beim Sun / Lumentree verlängern?
Ja die Kabel zum Stromwandler kann man problemlos verlängern. Ich selbst habe schon bis 25m getestet, da gibt es keinerlei Problem wenn man das richtige Kabel nimmt. Man sollte auf jeden Fall abgeschirmtes Netzkabel verwenden. Die Abschirmung muss mit der anderen Abschirmung verbunden werden, sollte aber keinen Kontakt zum Stecker am Wechselrichter haben. Verbindet man die Abschirmung mit dem Steckergehäuse kommt es zu Messfehlern. Weiterhin sollte man keine zu dünnen Querschnitte nutzen, auch wenn hier wenig Strom übertragen wird. Bei 25m habe ich gute Erfahrung mit 0,75² oder 1mm² Kabel gemacht. Geeignete Kabel bekommt man übrigens bei diesem Ebay Anbieter*.
Warum wird der Hausverbrauch bei mir falsch angezeigt obwohl Stromwandler richtig herum montiert ist?
Der Sun und Lumentree wird oft ganz normal in die Steckdose gesteckt um einzuspeisen. Dadurch kann man nicht immer vorhersehen auf welcher Leitung nun wirklich die Phase oder der Außenleiter liegt. Dies ist nämlich oft bei Steckdosen unterschiedlich obwohl es auch da Empfehlungen gibt. Manchmal liegt die Phase rechts und manchmal links. Je nachdem wie rum man den Schuko-Stecker einsteckt kann somit auch die Messung am Limiter richtig oder falschrum verlaufen. Wenn also die Messung völlig daneben liegt, dann dreht einfach den Schuko Stecker anders rum. In vielen Fällen ist einfach das die Ursache! Übrigens kann man das auch machen wenn man versehentlich den Stromwandler falschrum montiert hat. Wenn man dann auch Schuko falschrum einsteckt ist auch wieder alles ok! Um ein falsches einstecken zu verhindern ist natürlich ein Festausschuss oder zumindest ein Hinweisschild am Stecker empfehlenswert.
Wie hoch ist der Wirkungsgrad von einem Sun1000 bzw. Lumentree?
Der Wirkungsgrad ist durchaus gut und bei 24V sogar noch ein wenig besser als bei 48V. Ich habe schon vor längerem mal den Wirkungsgrad gemessen und in zwei Testberichten aufgelistet (siehe hier und hier). Ich liste euch aber gerne hier noch mal meine Messwerte auf. Gemessen wurde das an einem blauen Sun, es sollte aber am baugleichen Lumentree gleich sein!
Gemessener Wirkungsgrad bei 24V
Spannung V | Strom A | Eingangsleistung W | Ausgangsleistung W | Wirkungsgrad % |
---|---|---|---|---|
26.2 | 4,8 | 125 | 115 | 91,6 |
26,2 | 8,8 | 230 | 218 | 94,7 |
26,1 | 13,3 | 347 | 332 | 95,6 |
26,0 | 17,9 | 465 | 445 | 95,6 |
25,8 | 22,2 | 573 | 552 | 96,4 |
25,7 | 26,8 | 689 | 662 | 96,1 |
25,7 | 32,0 | 822 | 773 | 94,0 |
25,6 | 36,0 | 922 | 859 | 93,2 |
Gemessener Wirkungsgrad bei 48V
Spannung V | Strom A | Eingangsleistung W | Ausgangsleistung W | Wirkungsgrad % |
---|---|---|---|---|
49,5 | 2,73 | 135 | 106 | 78,4 |
49,4 | 4,93 | 244 | 208 | 85,4 |
49,3 | 7,33 | 361 | 314 | 86,9 |
49,2 | 9,8 | 482 | 420 | 87,1 |
49,1 | 12,1 | 594 | 523 | 88,0 |
49,0 | 14,7 | 720 | 611 | 84,8 |
48,9 | 17,1 | 836 | 725 | 86,7 |
48,8 | 19,6 | 956 | 828 | 86,6 |
48,9 | 23,3 | 1.139 | 978 | 85,8 |
Nachtrag und Updates zum Artikel
März 2024: Bug in neuen Lumentree beseitigt: Offenbar hat die Kritik an Fehlern beim Lumentree-Wechselrichter, die ich im Artikel wegen eines Bugs geäußert habe, mehr Wirkung gezeigt als erwartet. In einem Lumentree Werbevideo eines Youtubers wurde nun angekündigt das ab jetzt dieser Bug in der Firmware behoben wurde. Bei allen neu bestellen Geräten (über diesen Shop*) sollte das also nicht mehr vorhanden sein, man erkennt es an der Bezeichnung „Modell 2024“. Es geht doch, warum müssen also vorher Probleme immer klein geredet werden! Verbessert hat man auch die Lüfter und Lüfterregelung. Der Wechselrichter ist dadurch vor allem leiser. Auch die EMV-Störanfälligkeit soll bei den Geräten noch mal verbessert worden sein. Vermutlich werden die Verbesserungen genauso in die neueren blauen Suns einfließen, gewöhnlich haben beide Geräte immer die gleiche Elektronik gleiche Zertifizierung und werden gleichzeitig weiterentwickelt.
Juni 2024: T2SG-Update V 1.13: Es gibt ein neues Update zum Trucki-Stick mit einigen kleinen Erweiterungen. Infos beim Anbieter bzw. Hersteller. (Handbuch LInk / Bin-Datei für Stick ohne Antenne / Bin-Datei für Stick mit Antenne )
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Hallo,
vielen Dank für den Artikel!!! Super erklärt und besser nachvollziehbar wie viele Videos dazu.
Der Artikel hat nun den Ausschlag gegeben, dass ich mir auch endlich einen Hausspeicher baue (einen Wohnmobil Akku habe ich kürzliche schon -auch mit Hilfe deiner Videos und Artikel- fertiggestellt!)
Ich habe ein Vordach welches mit insgesamt 4 Trina Solarmodulen a 430 Watt belegt ist, die ich bisher mit einem Wechselrichter betreibe.
Nun habe ich habe mich für einen 24 Volt Akku entschieden und habe auch schon alle Komponenten bestellt.
Beim Laderegler Makeskyblue 60A habe ich mich aber wohl „verkauft“ !?
Die 4 Module haben einen Gesamtleistung von 1.720W der Laderegler kann 1440 Watt was aber aufgrund der Lage und Ausrichtung der Module aber immer ausreichen sollte.
ABER: Die Leerlaufspannung der Module beträgt wohl 51,4 Volt – der Regler kann gem. Beschreibung max. 105 Volt bei einem 24 Volt Batteriesystem verkraften. Damit ist die Gefahr groß das der Spannung bei entsprechenden Witterungsbedingungen überschritten werden kann, wenn ich zwei Module In Reihe schalte – habe ich das so richtig verstanden?
Wenn die Reihenschaltung von 2 Modulen nicht möglich ist, müssten dann zwangsläufig alle Module parallelgeschaltet werden.
Dann habe ich aber ja das Problem, dass ein relativ hohen Strom von den Modulen zum Laderegler fließen müsste, wobei dann 15m überwunden werden müssten. Welchen Durchmesser bräuchte ich dann für die Leitungen?
Ich bin mir nicht sicher welche Werte genau ich verwenden soll um den anfallenden Strom zu berechnen 🙁
Für eine Hilfestelliung wäre ich dankbar
Andy
Ja die Kombination aus 4 Trina Solarmodulen mit MakeSkyblue ist ungünstig weil diese Module eine sehr hohe Leerlaufspannung liefern. Das wäre mir auch ein wenig zu knapp, kann ich nicht wirklich empfehlen! Alle 4 parallel ist wie du richtig sagst auch ungünstig, da kommt auch 6mm² Kabel schon an die Grenze. Für Dich wäre der empfohlene Victron Laderegler auf dieser Seite https://www.tueftler-und-heimwerker.de/mppt-solar-laderegler-test-vergleich-tutorial/ schon besser gewesen, da hättest du 2 Reihenschaltungen parallel nehmen können. Von der Leistung wäre es zwar auch etwas knapp, aber wenn du sie etwas unterschiedlich ausrichten kannst würde es passen. Besser wäre natürlich noch stärkere, der würde dann auch eine ecke teurer werden, die Preise habe ich aktuell nicht im Kopf, müsstest Du mal nachschlagen. Alternativ blieben dann wohl nur zwei Laderegler, nimm noch einen MakeSkyBlue dazu und lege auf jeden zwei Module parallel, das sollte gehen. Oder halt zwei Victron 150/45 mit jeweils zwei Reihenschaltungen. Wie Du Laderegler genau berechnest steht ja in diesem Beitrag https://www.tueftler-und-heimwerker.de/mppt-solar-laderegler-test-vergleich-tutorial/
Viele Grüße
Der Tüftler
Hallo Tüftler,
Ich habe nach deinem Artikel Nulleinspeisung mit dem Lumentree meine Solaranlage gebaut.
Hat alles gut geklappt. Danke für die hervorragende Anleitung.
Du schreibst in diesem Artikel, daß du zu einem späteren Zeitpunkt beabsichtigst einen weiteren Artikel über den Victron MultiPlus II als InselsystemIch zu veröffentlichen.
Daran wäre ich sehr interessiert, da ich gerne meine Anlage um eine Notstrom Komponente erweitern würde.
Es würde mich sehr freuen, wenn zu dem Thema bald ein Artikel von dir raus kommt.
Grüße
Sigi
Ich weiß nicht genau wie groß das Interesse an Inselanlagen ist, daher habe ich über das Thema weniger berichtet, zumal es da ja auch teilweise schon ganz brauchbare Artikel im Netz gibt. Von daher sind Rückmeldungen wie deine sehr hilfreich damit ich weiß was den ein oder anderen interessiert. Sollte ich diesbezüglich mehr Wünsche hören, per Kommentar oder E-Mail, werde ich das Thema noch mal aufgreifen. Ich kann dir aber noch nicht sagen wann, es kommen immer wieder mal auch andere Wünsche und Themen die andere oder mich persönlich auch interessieren. Aber auch zum Thema Solar kommt bald wieder was, das ist ja für mich generell ein wichtiges Thema an dem ich immer dran bin! Jetzt werde ich erstmal mein Insel-Akku weiter erweitern, wollte ich schon lange machen, kam aber als etwas dazwischen.
Viele Grüße
Frank
Hallo Frank
Nach dem Bau einer LifePo4 für mein WoMo will ich mich mit dem Thema Balkonanlage mit Speicher beschäftigen.
Deine Berichte hier sind ja schon mal sehr umfangreich. Dafür bin ich dankbar. Doch die Funktion dieser SUN 1000 oder 2000
Ist mir noch einwenig unklar. Mit einer nicht bewilligungspflichtigen Balkonanlage darf ich also max. 600W (neu 800W) überschüssigen Strom ins Betreibernetz rückspeisen, diesen Wert kann ich am Wechselricher einstellen.
Wie ist denn das Verhalten, wenn ich nun einen geladenen Speicher habe, bspw. 6kWh und ich will für 3 Minuten im Haus einen Verbraucher mit 2000W betreiben. Kann ich in diesem Fall 2000W / 100% von meinem Speicher verbrauchen oder begrenzt der Wechselrichter hier auch auf 600W und die restlichen 1400W muss ich dann trotzdem vom öffentlichen Netzbetreiber beziehen?
Für eine kurze Antwort bin ich dir dankbar. Von meiner Seite ein grosses Lob an dich, deine Seiten sind ein HIGHLIGHT im Netz!
HG Markus
Hallo Markus
Eigentlich habe ich da schon in diversen Beiträgen und Videos versucht zu verdeutlichen! Ich versuche noch mal zu erläutern: Angenommen du hast Sun2000 mit Limiter im Einsatz. Dieser sollte man im übrigen nicht ganz bis 2000W ausreizen um die Haltbarkeit zu erhöhen. Aber mal angenommen du würdest ihn auf 800W Leistung begrenzen um zu versuchen ihn als Balkonsolaranlage anzumelden. In diesem Fall würde dann auch immer nur bis maximal 800W in das Hausnetz eingespeist! Wenn mehrere Geräte zusammen 2000W ziehen, dann würde er nur 800W beisteuern und die restlichen 1200W kämen vom Netzbetreiber.
Das wäre in der Regel nicht schlimm, solange bis zum nächsten Tag der Akku soweit entladen ist, das er am neuen tag wieder alles speichern kann. Es spielt ja für den Jahresverbrauch keine Rolle ob du die Energie sofort oder innerhalb von 24 Stunden an deine Verbraucher abgibst, am Ende des Jahres würde die Rechnung in beiden Fällen gleich aussehen! Wichtig ist halt nur das der Akku groß genug ist, wenn er mehr als 1 Stunde am Tag voll ist, dann ist er zu klein!
Natürlich könntest du auch die 800W Begrenzung abschalten, dann würde dein Wechselrichter quasi die 2000W nahezu komplett selbst übernehmen, der AKku wäre dann halt nur schneller leer. Der Vorteil wäre eigentlich nur das du dann nicht so großen Akku brauchst. Der Nachteil wäre das du das dann nicht mehr vereinfacht als Balkonsolaranlage angemeldet bekommen würdest, obwohl ja auch in diesem Fall nie Energie in das öffentliche Netz gehen würde. Der Limiter sorgt ja dafür das nur soviel Energie erzeugt wird, wie im haus verbraucht wird. Leider ist es trotzdem aus unverständlichen bürokratischen Gründen immer noch nicht möglich solche Anlagen vereinfacht anzumelden! Nur aus diesem bürokratischen Grund macht die 800W Begrenzung oder ein kleinerer Sun / Lumentree Sinn. Das die Leitungen natürlich für die Aufnahme der Leistung geeignet sein muss, versteht sich von selbst. Empfehlenswert ist hier immer ein eigener Stromkreis mit eigener Absicherung, zumindest wenn man über 800W hinaus geht. Ich hoffe das ganze ist verständlicher geworden!
Viele Grüße vom Tüftler
Hallo Frank,
zuerst möchte ich mich einmal für diese tollen Info´s in all deinen Beiträgen bedanken.
Ich glaube noch besser und detaillierter kann man es wohl nicht erklären, aber trotzdem wird man als Laie auf dem Gebiet regelrecht erschlagen und je mehr man liest, desto unsicherer wird man.
Ich möchte mich gerne auf den Artikel von Andy vom 01.04.24 und deiner Antwort beziehen, denn ich habe etwas ganz ähnliches vor, aber nur ähnlich.
Mein Vorhaben würde sich um folgendes drehen :
8 Panele mit ~ 450 Watt, die einen 48V Akku mit 14 KW laden sollen und dafür würde ich sehr gerne den MakeSkyBlue benutzen.
Liege ich jetzt richtig in der Annahme, daß ich dafür 2 Stück für jeweils 4 Panels benötige, oder wäre das noch über einen zu realisieren ?
Und gibt es bei der Auswahl der Panels etwas zu beachten, weil ich mehrfach was von Leerlaufspannung gelesen habe, diese scheint wohl doch sehr maßgeblich zu sein ?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und verbleibe bis dahin mit
GLG // Hans-Jürgen
Die Leerlaufspannung ist die Spannung die das Modul liefert wenn nichts angeschlossen ist. Das ist praktisch die höchste Spannung die ein Modul liefern kann. Wichtig ist diese Spannung wenn du mehrere Module in Reihe an einen Laderegler oder Wechselrichter anschließt. Die Spannungen addieren sich ja, da musst du aufpassen das die zulässige Spannung am Laderegler nicht überschritten wird. Dazu habe ich ja schon alles wesentlich im „Laderegler Test“ genauer erläutert, da findest Du auch eine Tabelle mit Ladereglerdaten. Beim Kauf von Solarpanels kann man natürlich auch auf die Leerlaufspannung achten, noch wichtiger ist die Vmpp-Spannung, das ist die eigentliche ideale Arbeitsspannung. Wenn man nur zwei Module in Reihe schalten will oder diese sogar einzeln nutzen will, so ist es etwas besser wenn die Vmpp Spannung höher als 36V liegt, besonders wenn man 48V Akkus laden möchte. Wenn man mehr als zwei Module in Reihe schaltet ist das weniger wichtig.