Tragbare Powerstation Bluetti EB55 im Test. Eine mobile Steckdose ist nicht nur beim Campen nützlich, auch im Garten, auf der Baustelle oder bei einem Stromausfall ist so eine mobile Stromversorgung ebenso hilfreich. Was die 700 Watt starke Bluetti EB55 Powerstation von Poweroak genau kann, haben wir mal näher getestet und in der Praxis ausprobiert.
Nachdem wir kürzlich schon eine kleinere 256 Wh Powerstation getestet haben, erfolgt jetzt der Test eines größeren und stärkeren Modells, nämlich der ebenfalls sehr beliebten Powerstation Bluetti EB55 der Firma Poweroak. Die Bluetti EB55 Powerstation nutzt die sicheren LiFePO4 Akku-Zellen und bietet mit einer Akkukapazität von 537 Wh, also mehr als die doppelte Kapazität der kürzlich getesteten Anker 521 Powerstation. Die eingebauten Steckdosen können sogar mehr als die dreifache Leistung verkraften, es können 230V Geräte mit bis zu 700W Dauerleistung angeschlossen werden, kurze Anlaufströme können sogar einige Millisekunden bis zu 1400W betragen. Zudem bietet diese Powerstation noch mehr Anschlüsse um mehrere Geräte auch gleichzeitig anschließen zu können, zum Beispiel zwei Schuko-Steckdosen und mehrere 12V Ausgänge. Wer also eine etwas größere Powerstation sucht um vielleicht auch größere Geräte wie Werkzeuge daran betreiben zu können, für den könnte die Bluetti EB55 eine interessante Powerstation sein. Mit ca. 7,4 kg ist diese Powerstation natürlich nicht mehr so leicht und kompakt wie eine Powerstation mit der halben Kapazität. Für Wanderungen ist sie sicher nicht geeignet 😉 , aber wenn man sie im Auto transportiert oder nur im Haus oder auf dem eigenen Grundstück bewegen muss, dann lässt sich diese Powerstation mit ihrem klappbarem Tragegriff noch sehr gut handhaben. Aber auch als Notstromversorgung oder als Solar-Inselanlage macht sich die Bluetti EB55 aufgrund ihrer höheren Kapazität natürlich schon recht gut.
Lieferumfang der Bluetti EB55 Powerstation
Die Bluetti EB55 Powerstation ist über den Hersteller Shop* oder Amazon* erhältlich, zum Lieferumfang gehört ein starkes Ladegerät welches mit 200W Leistung laden kann. Die Powerstation kann damit in ca. 3 1/2 Stunden voll aufgeladen werden wenn diese mal komplett entladen sein sollte. Da das Netzteil einen eigenen Lüfter besitzt , welcher nicht unbedingt sehr leise ist, sollte man die Ladestation allerdings nicht unbedingt im Schlafzimmer laden. Etwas schade ist dass sich der Lüfter im Ladegerät nach vollständiger Aufladung nicht abschaltet, eigentlich ist sowas ja heute Standard. Zum Glück ist die Powerstation selbst sehr leise, meistens sogar geräuschlos. Der Lüfter in der Powerstation schaltet sich lediglich bei starker Belastung oder beim Laden über ein Solarpanel an. Zudem ist der eingebaute Lüfter in der Powerstation deutlich größer und dadurch leiser als der im Ladegerät. Bei kleinen Belastungen wie Betrieb von Notebook bleibt der Lüfter ganz aus, trotzdem erwärmt sich die Powerstation kaum spürbar.
Neben dem Ladegerät wird noch ein Ladekabel für das Auto und für Standard-Solarpanels mitgeliefert. An einem KFZ-Anschluss lässt sich die Ladestation in ca. 7 Stunden mit 12V komplett aufladen. Hat man 24V zur Verfügung, dann halbiert sich die Zeit weil dann mit 196 Watt geladen werden kann. Allerdings sollte man beim Laden im Auto daran denken dass die Powerstation deutlich mehr Kapazität hat als jede Autobatterie, man sollte daher möglichst nur bei eingeschaltetem Motor (laufender Lichtmaschine) länger laden.
Sehr schön ist dass ein Anschlusskabel mit Standard MC4-Steckern bereits im Lieferumfang enthalten ist. Damit lassen sich alle gängigen Solarpanels die für 12V Solaranlagen gedacht sind (oft 30 bis 36 Zellen Solarpanels) direkt anschließen. Für den Test habe ich daher wieder mein 100 Watt Solarmodul* als auch mein faltbares 80W Modul von Dokio* verwenden können.
Neben den gezeigten Solarmodulen bietet aber auch der Hersteller Bluetti selbst noch ein Set mit etwas größerem Solarpanel* an, allerdings ist dieses Set schon deutlich teurer wie man im unteren Vergleich sieht.
Durch den eingebauten Laderegler in der Bluetti EB55 Powerstation kann jedes Solarmodul mit einer Spannung zwischen 12 und 28V und einem maximalem Ladestrom von 8A an der Powerstation betrieben werden. Es kann also per Solarpanel mit bis zu 200 Watt geladen werden.
Anschlüsse und Bedienung der Bluetti EB55 Powerstation
Die Bluetti EB55 Powerstation bietet viele Anschlüsse um auch mehrere Verbraucher gleichzeitig ohne zusätzlichen Verteiler anschließen zu können. Für Verbraucher sind unter anderem zwei Schuko-Steckdosen, vier USB-A Buchsen, eine USB-C-Buchse, eine 12V KFZ-Steckdose und zwei Buchsen für 12V Hohlstecker vorhanden. Dass die Ausgangsspannung von 12V auch per Hohlstecker genutzt werden kann fand ich besonders angenehm, denn bei kleinen Verbrauchern ist so ein Stecker doch oft angenehmer als ein sperriger KFZ-Stecker. Die USB-A Buchsen können jeweils mit bis zu 3A bestastet werden, die USB-C Buchse liefert bis zu 100 Watt und der 12V Ausgang kann bis zu 10A (120 Watt) liefern. Die Schuko-Steckdosen können wir schon erwähnt bis zu 700W belastet werden, unten in diesem Beitrag findet ihr alle Leistungsangaben noch mal übersichtlich in der Tabelle zum Vergleich aufgelistet.
Die Ladebuchsen verstecken sich links hinter der Gummiabdeckung. Hier gibt es eine Hohlbuchse (DC-7909) für das Netzgerät und eine zusätzliche Buchse an denen sich Solarpanels mit XT60 Stecker anschließen lassen (siehe Bild unten). Beachtet, dass diese 8mm Hohlbuchse (DC-7909) hier nicht zum Anschluss von Solarpanels genutzt werden kann, diese Buchse ist wirklich nur für das Netzteil gedacht. Für Solarpanels ist nur die linke XT60-Buchse gedacht, hier wird dann die Spannung auch über den internen Laderegler geregelt. Wie bereits geschildert kann man über den mitgelieferten Adapter hier aber alle gängigen Solarpanels mit MC4 Steckern anschließen. Viele faltbare Panels wie das 80W Modul von Dokio* können aber hier auch direkt ohne Adapter angesteckt werden da, XT60 Stecker doch recht verbreitet bei Powerstationen sind.
Das Display und der ECO-Modus der Bluetti EB55 Powerstation
Die Powerstation hat ein recht schickes farbiges Display, auch wenn man das hier in der Abbildung aufgrund der leichten Überbelichtung des Fotos nicht gut erkennen kann. Der Batteriestatus wird über fünf blaue Balken in einem großen Batteriesymbol quasi in 20% Schritten dargestellt. Das sieht zwar sehr schick aus, dennoch wäre eine etwas genauere Anzeige in Prozentschritten natürlich noch schöner gewesen als nur eine 5 Stufen Anzeige. Neben der Kapazität wird rechts noch die Ausgangs- und Eingangsleistung dargestellt. Positiv empfanden wir die große Darstellung aller Werte, in Innenräumen kann man diese Werte schon gut aus großer Entfernung ablesen, lediglich im Sonnenlicht ist auch dieses Display wie bei vielen anderen Powerstation leider etwas schwieriger ablesbar.
Bei Überlastung, Übertemperatur, Kurzschluss und leerer Batterie erscheinen am unteren Rand noch deutliche rote Hinweise, beim normalen Gebrauch dürfte man diese Hinweise aber selten sehen, Weiterhin wird links oben noch angezeigt ob der ECO-Modus aktiviert ist. Standardmäßig ist der ECO Modus immer eingeschaltet, er kann aber durch Drücken zweier Tasten gleichzeitig (Einschalter USB und Einschalter Schuko) auch deaktiviert werden. Ist der ECO-Modus aktiviert, so schaltet sich das Gerät aus wenn 4 Stunden lang weniger als 4W entnommen werden, einfach um zusätzlich Energie zu sparen.
Schön wäre es noch gewesen wenn man wie bei der Anker 521 auch die voraussichtliche Laufzeit oder Ladezeit im Display angezeigt hätte, die sich ja aus der Leistungsaufnahme leicht errechnen lässt. Ebenfalls schade ist, dass man kein Symbol für den Status der einzelnen Anschlüsse sieht. Man kann also im Display nicht erkennen ob an irgend einem Anschluss gerade etwas angesteckt ist oder nicht, man kann es nur indirekt an der Ausgangsleistung erahnen. Ansonsten ist das Display aber durchaus schick, übersichtlich und angenehm groß.
Bluetti EB55 Powerstation Bedienungstasten
Wie bei den meisten Powerstations kann man auch bei der Bluetti Powerstation EB55 alle Ausgansbuchsen über Taster auch ein- und ausschalten. USB-Buchen, 12V Buchsen und die Schuko-Steckdosen lassen sich jeweils über einen eigenen Schalter bedienen. Eine kleine LED im Schalter signalisiert ob die jeweiligen Buchsen an oder aus sind. Bei der Bedienung muss man sich daran gewöhnen dass die Taster ein klein wenig länger gedrückt werden müssen (gefühlt ca. 1-2 Sekunden) um den Status umzuschalten. Dies hat man offenbar absichtlich gemacht um unabsichtliches Betätigen zu vermeiden. Drückt man die Tasten nur ganz kurz, so dienen diese als Display-Taste, das heißt das Display wird wieder für einige Sekunden aus dem Schlaf geweckt. Eine eigene Taste um das Display aufzuwecken ist bei dieser Powerstation also nicht nötig und gibt es auch nicht. Man muss also etwas aufpassen dass man die Taste nicht zu lange drückt wenn man nur das Display aktivieren will, schnell hat man versehentlich mal einen Verbraucher abgeschaltet. Besonders ungünstig ist es in der direkten Sonne, denn hier kann man die winzige LED in den Ein-/Aus-Schaltern beim besten Willen nicht leuchten sehen, man weiß also nie genau ob eine Buchse gerade ein- oder ausgeschaltet ist. Das hätte man wirklich deutlicher signalisieren können, schließlich werden Powerstationen ja nicht gerade selten auch in der Sonne genutzt.
Powerstation Bluetti EB55 Wireless Charger und Lampe
Was mir besonders bei der Bluetti EB55 Powerstation gefällt ist der eingebaute Wireless Charger für Smartphones und Tablets. Man kann einfach den oberen Tragegriff zur Seite klappen und dann oben an der markierten Stelle ein Smartphone auflegen um dieses drahtlos aufzuladen. Das schnurlose QI-Laden erlaubt Ladeleistungen bis zu 15 Watt. Eine sehr praktische Sache wenn man über ein Smartphone verfügt welches schnurloses QI-Laden unterstützt. Oft gibt es bei Smartphones nach ein oder zwei Jahren USB-Kontaktprobleme vom vielen Ein- und Ausstecken des Ladegerätes, sowas kann man gut durch schnurloses Laden vermeiden. Auch die Leistungsaufnahme des Wireless Chargers wird im Display als Ausgangsleistung dargestellt.
Eine weitere Besonderheit ist die Lampe auf der Rückseite der Bluetti EB55 Powerstation, welche über einen Taster auf der Rückseite eingeschaltet wird. Auch hier muss man beim Betätigen des Tasters daran denken dass dieser 1-2 Sekunden gedrückt werden muss, ansonsten wird die Betätigung ignoriert. Die Lampe erlaubt zwei Helligkeitsstufen, beim ersten Betätigen des Tasters leuchtet sie etwas schwächer (3 Watt), bei dem zweiten Tastendruck wird auf volle Helligkeit geschaltet (5W). Betätigt man den Taster ein drittes Mal, so morst die Lampe quasi in einer Dauerschleife SOS. So kann man sich in einer Notsituation wo man kein Telefon parat hat auf sich aufmerksam machen.
Durch die geringe Stromaufnahme reicht die Ladung der Powerstation ja ca. 4 Tage um die Lampe in voller Leuchtstärke dauerhaft zu betreiben. Wenn man die schwächere Leuchtstärke wählt oder den SOS-Mode aktiviert, könnte man die Lampe sogar über 6 Tage nutzen.
Beim Camping, aber auch bei einem Stromausfall ist die Lampe schon eine echte Hilfe die ein Zimmer oder Zelt ausleuchten kann. Wie man im rechten Foto sieht wird ein stockdunkler Raum tatsächlich beachtlich hell in weißem Licht ausgeleuchtet, deutlich heller als bei der zuletzt getesteten Powerstation.
Erfahrungen mit der Powerstation Bluetti EB55 in der Praxis
Für was man alles eine Powerstation gebrauchen kann habe ich ja im letzten Test der kleineren Anker Powerstation schon erläutert und im Video gezeigt. Alles was man damit machen konnte, kann man natürlich auch mit der größeren Powerstation Bluetti EB55 machen. Also beispielsweise Notebook, Laptops im Garten oder beim Camping betreiben und nebenher Smartphones und Tablets aufladen. Man könnte einen Router oder einen WLAN-Repeater einfach im Garten betreiben um WLAN-Reichweite zu erhöhen oder beliebige andere Geräte bis zu 700W Stromaufnahme an Stellen betreiben, wo man einfach keine Steckdose zur Verfügung hat oder wo es zu aufwendig wäre ein Verlängerungskabel zu verlegen.
Wer ein Hobby besitzt bei dem er unterwegs Akkus benötigt, der könnte diese Akkus einfach unterwegs mit dem normalen Ladegerät oder per USB an der Powerstation aufladen. Das könnten Akkus von Modellflugzeugen, Drohnen, Kameras aber auch von Gartengeräten wie Rasenmäher, Heckenschere oder anderen Werkzeugen sein. Auf den Bilder seht ihr nur einige Dinge die ich während des Praxistests ausprobiert habe, die Möglichkeiten sind natürlich viel vielfältiger.
Da diese Powerstation an ihren Steckdosen 700W (1400W Peak) liefert, kann man hier sogar Werkzeuge betreiben die eine recht große Stromaufnahme haben. So konnte ich beispielsweise problemlos eine herkömmliche Stichsäge, Winkelschleifer und sogar Handkreissäge an der Schuko Steckdose der Powerstation betreiben und richtig nutzen. Das ist schon beachtlich und eine nützliche Sache wenn man an Stellen arbeiten muss wo kein Stromanschluss vorhanden ist.
Wie lange man Geräte tatsächlich an der Powerstation betreiben kann, kann man leicht selber ausrechnen. Einfach die Nettokapazität (537Wh – Wechselrichterverlust = 412 W) durch die Leistungsaufnahme des Gerätes teilen, dies ergibt in etwa die Stunden die das Gerät an der Powerstation laufen wird. Nachfolgend habe ich mal eine kleine Tabelle mit einigen Beispielanwendungen aufgelistet, hier seht ihr wie lange diese Powerstation bei verschiedenen Anwendungen durchhält (dies sind keine Werbeangaben sondern realistische Angaben die Verlust berücksichtigen):
Anwendung | Ausdauer Bluetti EB55 |
---|---|
LED-Lampe (5W) | ca. 3 1/2 Tage |
WLAN Router (9 W) | ca. 46 Stunden |
Smartphone (11 Wh) | ca. 34 Ladungen |
Ventilator (35 Wh) | ca. 12 Stunden |
Drohne (40 Wh) | ca.10 Ladungen |
Laptop (60 Wh) | ca. 7 Ladungen |
Fernsehen (80 W) | ca. 5 Stunden |
Exzenterschleifer (270 W) | ca. 1,5 Stunden |
Desktop PC (200W) | ca. 2 Stunden |
Im Praxisbetrieb gab es an der Bluetti EB55 nichts auszusetzen, sie verrichtete in jeder Situation zuverlässig ihren Dienst. Schließt man versehentlich Geräte an, die über 700 Watt aufnehmen, dann schaltet der Überlastungsschutz die Steckdosen zuverlässig und schnell ab, man braucht also keine Sorge haben etwas zu beschädigen. In meinem Test konnte ich aber durchaus auch sehr starke Gartengeräte wie ein 1000W Rastentrimmer sehr gut mit der Powerstation betreiben. Das liegt daran dass oft bei den Geräten die maximal angegeben Leistung im normalen Betrieb gar nicht erreicht wird, unser Rasentrimmer verbrauchte nämlich in der Praxis nur ca. 500 bis 700 Watt, selbst im hohen Gras. Es ist schon praktisch wenn man auch da Rasen schneiden kann wo eigentlich keine Steckdose in der Nähe hat.
Auch das gleichzeitige Laden während man einen Verbraucher daran nutzt ist problemlos möglich. Dabei spielt es keine Rolle ob man per Netzteil oder per Solarpanel lädt, es ist sogar beides gleichzeitig möglich wenn man besonders schnell laden möchte. In einem kleinen Garten ohne Stromanschluss könnte man als durchaus auch dauerhaft ein Solarpanel anschließen, so hätte man bereits eine kleine Solar-Inselanlage die einem mit Strom versorgt. In der Powerstation ist ja alles verbaut was man bei einer Inselanlage braucht, ein Akku, ein Wechselrichter, ein Laderegler und ein Batterie Management System (BMS). Für den Solar-Einstieg oder kleinere Anwendungen kann das schon ausreichend sein. Bei größeren Anlagen wird es dann schon etwas aufwendiger, siehe auch unser 5000W Solarspeicher-Projekt. Das Gute an Solar-Inselanlagen ist ja dass diese ohne Anmeldungen frei genutzt werden dürfen, also jegliche deutsche Bürokratie fällt weg.
Belastungs- und Sinus Test an der Powerstation Bluetti EB55
Wie immer haben wir natürlich neben den Praxistests auch wieder einige Belastungstests mit Messgeräten durchgeführt. Dazu haben wir einen stärkeren Föhn an der der Powerstation angeschlossen. Ein Föhn eignet sich sehr gut, da dieser je nach Heizstufe bis zu 2000 Watt und mehr aufnehmen kann. In de zweiten Stufe konnten wir so die Powerstation bis an die Grenze von 700 W belasten.
Die Powerstation hat dies problemlos verkraftet, wir konnten mit der Hand nach 5 Minuten noch nicht mal eine Erwärmung spüren. Erst nachdem wir am Fön in höhere Heizstufen umgeschaltet haben, schaltet die Powerstation korrekt ab. Wenn wir nur ca. 50 Watt zu viel Strom entnehmen, dauert es noch einige Sekunden bis abgeschaltet wird, Schalten wir auf 1400W oder 2000W so wird quasi sofort abgeschaltet. Man kann danach jederzeit sofort wieder die Powerstation per Taster einschalten. Also hier hält die Powerstation Bluetti EB55 alles was sie verspricht, man braucht also keine Angst haben dass man die Powerstation versehentlich überlastet, so muss es auch sein.
Und auch bei der Prüfung der Stromqualität (Sinus-Kurve) zeigte die Powerstation keinen Schwäche, siehe Messgerät MDS8207 * im Bild. Es wird stets ein saubere Sinusspannung erzeugt die selbst bei hoher Belastung mit einem Fön keine Störungen oder Verzerrungen zeigt. Dies ist auch wichtig, denn so kann man sicher sein das man auch empfindlichere elektronische Geräte problemlos mit der Powerstation versorgen kann.
Messwerte für die Technik-Experten
Für die technisch versierteren Leser die genau wissen wollen wieviel Energie von den 537 Wattstunden Akkukapazität ich denn wirklich an den Anschlüssen nutzen kann, haben wir natürlich auch einige Dauer-Belastungstests gemacht. Da die eingebauten Wechselrichter ja immer einen gewissen Verlust haben und auch das eingebaute BMS ab einer bestimmten Mindestkapazität abschaltet, kann man je nach Ausgang nie die 100% der Akku-Kapazität nutzen. Das ist bei allen Powerstationen und Akkus so. Bei welcher Stromentnahme wir wieviel Energie aus den verschiedenen Anschlüssen entnehmen konnten, könnt ihr aus der unteren Tabelle entnehmen. Die Steckdose haben wir bei diesem Test mit einer Glühlampe belastet, die USB-A Buchse und den KFZ-Ausgang haben wir mit unserem Elektronischen Lastwiderstand DL24P* mit 1 A und 2 A getestet und ausgemessen.
Anschluss | Belastung bei Messung (Strom/Art) | Erreichte Laufzeit | Gemessene erbrachte Leistung (Wh) | Errechnete Effizienz (Ausbeute der Akku-Kapazität) |
---|---|---|---|---|
Netzstecker | 40 W / Glühlampe | 9 Std. 50 Min. | 412 Wh | 77% |
USB-A | 1A / Elektronische Last | 74 Std. 43 Min. | 367 Wh | 68% |
KFZ-Stecker | 2A / Elektronische Last | 18 Std. 35 Min. | 476 Wh | 89% |
Aus dem Verhältnis zwischen Akku-Kapazität und tatsächlich entnommener Leistung errechnen wir noch die Effizienz. Wie man sieht liegt diese bei dieser Powerstation durchaus im üblichen Rahmen. Bei Netzstecker und USB-A liegt sie nur ganz leicht unter der kürzlichen Anker 521-Effizienz. Bei der 12V Ausgangsleistung liegt sie dagegen sogar über der Anker 521-Effizienz. Man sieht auch dass die Powerstation Bluetti EB55 bei 12V die meiste Ausgangskapazität bereitstellt, nämlich 476 Wh. Dies liegt daran dass intern bei dieser Spannung keine Umwandlung erfolgen muss, da der Akku auf dieser Spannung basiert. Bei USB-A dagegen wird nur 367 Wh bereitgestellt und bei der Schuko Steckdose sind es 412 Wh. Diese Werte könnt ihr auch nutzen um genau auszurechnen wie lange ihr einen Verbraucher an der Powerstation betreiben könnt.
Bei einem Ladevorhang über das mitgelieferte Netzgerät haben wir wechselnde Ladeleistungen um die 740 Wh gemessen. Die höhere Ladeleistung liegt daran dass natürlich auch das Ladegerät gewisse Verluste erzeugt.
Mein Fazit zur Bluetti EB55 Powerstation
Wer eine zuverlässig Powerstation sucht, an die nicht nur Kleingeräte sondern auch mal stärkere Geräte wie Werkzeuge angeschlossen werden sollen, für den kann ich die Bluetti EB55 Powerstation sehr empfehlen. Bei einer erlaubten Ausgangsleistung von 700W (1400 Peak) kann man schon die meisten Geräte aus Haushalt und Hobbywerkstatt problemlos etwas länger betreiben. Mit 7,4 kg ist die Powerstation zwar nichts für Spaziergänge 😉 aber bis zum Auto oder im Garten ist sie immer noch recht portabel. Die Akku-Kapazität von 537 Wattstunden kann sich schon sehen lassen, da hat man auch bei einem Stromausfall noch genügend Kapazität für Kühlschränke, Router und Beleuchtung oder was man halt im Notfall betreiben möchte. Besonders empfehlenswert ist diese Powerstation aus unserer Sicht auch wieder wegen der verbauten LiFePO4-Zellen (Lithium-Eisenphosphat). Diese Zellen gelten derzeit als die sichersten für Speicher da diese Akkus im Fehlerfall nicht explodieren oder brennen wie beispielsweise Lithium Ionen Akkus einiger anderer Powerstations. Das ist aus meiner Sicht immer etwas beruhigender wenn man so eine Powerstation im Haus nutzt oder abstellt.
Und auch der aktuelle Preis (siehe Hersteller Shop* oder Amazon*) ist durchaus ok, es ist kein Schnäppchen aber ein ein marktüblicher Preis für Powerstationen dieser Leistungsklasse. Gut ist auch das starke mitgelieferte Ladegerät, das mit bis zu 200W laden kann, so ein starkes Schnelladegerät wird bei anderen Modellen nicht immer mitgeliefert. Auch die eingebaute Lampe und der Wireless Charger sind durchaus nützliche Features.
Echte Schwächen konnten wir weder beim Praxistest noch bei den Messungen feststellen. Lediglich kleine Mankos gab es natürlich auch hier, zum Beispiel die etwas gewöhnungsbedürftige Tastenbedienung und die bei Sonnenlicht schwer zu erkennenden LEDs.
Alles in allem aber dennoch ein sehr gutes Gerät wenn man soviel Power haben möchte bzw. braucht. Wenn man dagegen die Powerstation weite Strecken tragen muss und eventuell die halbe Kapazität ausreicht, dann sollte man sich als Alternative auch die leichte Anker 521 (siehe Test) anschauen. Siehe auch unser Video zur Bluetti EB55.
Daten zur Bluetti EB55 Powerstation
Powerstation Bluetti EB55
Zusammenfassung
Eine starke Powerstation mit großer Kapazität und hoher Ausgangsleitung die sich für viele Einsatzzwecke eignet.
+ Erzeugt sauberes 230V Sinus Signal
+ Alle wichtigen Anschlüsse vorhanden, viele sogar mehrfach
+ Zwei Steckdosen, die mit 700W belastet werden können
+ Sehr leise, oft geräuschlos
+ zeigt abgegebene Leistung als auch Ladeleistung in W an
+ Integrierte Leuchte mit zwei Helligkeitsstufen sowie Auto-SOS Funktion
+ Eingebauter Wireless Charger um Smartphones drahtlos zu laden
+ basiert auf sicheren Lithium Eisenphosphat Akku-Zellen
+ 2 Jahre Herstellergarantie
– Display in der Sonne etwas schlecht lesbar
– Status des Einschalters in der Sonne nicht zu erkennen
– Tasten unterscheiden teilweise lange und kurze Betätigung, was gewöhnungsbedürftig ist
Links zum Thema
- Video zum Bluetti EB55 Praxistest
- Bezugsquelle Bluetti EB55*
- Bezugsquelle Bluetti EB55 mit Bluetti Solarpanel*
- Bezugsquelle kleines faltbares 80W Solarpanel zum Laden der Powerstation*
- Bezugsquelle für 100W Solarmodul*
- Bluetti Hersteller *
- Anker 521 Powerhouse Test
- Video zur Anker 521 Powerhouse
- Faltbare Solarpanels im Test und Vergleich
- 12V / 280Ah LiFePo4 Akku bauen (3500 Wh) und Zellen testen
- Solar-Speicher Lithium Eisenphosphat mit 5000 Wh selber bauen
- Fertiges LiFePO4 Akku mit 12/200Ah von Ampere Time im Test
- Solaranlage drahtlos mit Datenlogger (Hobo MX 1105) und App überwachen
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- Mein Step Up Wandler 1200 Watt*
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- Überwachungskamera und Solarmodul installieren
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Hallo,
kann den Bericht weitestgehend bestätigen, habe auch eine EB55 mit panel 120 gekauft.
Wie bei vielen anderen usern so auch bei mir nach 6 Monaten Defekt mit Fehlermeldung „short“.
Die Kommunikation mit dem Service von Bluetti ist ziemlich „suboptimal“, deutliche
Sprachprobleme…
Habe das Produkt zurückgeben können.
Hallo Andreas,
das 120er Panel von Bluetti habe ich nicht getestet, dazu kann ich nichts näheres sagen! Den Support kann ich leider nicht bewerten, weil ich ihn einfach noch nie beansprucht habe. Ich kann nur generell sagen das bei solchen Produkten heutzutage bei den meisten Firmen der Support sehr viel Luft nach oben hat, ich nehme an das Bluetti da keinen Ausnahme ist.
Generell muss ich zu faltbaren Solar-Modulen aber eins sagen. Faltbare und flexible Solarmodule sind einfach empfindlich auch wenn sie nicht so aussehen, da darf man sich nicht von der Werbung oder Influencern täuschen lassen. Flexibel sind die Teile nur in sehr begrenztem Umfang bei hohen Biegeradius. Man muss die Teile mit mehreren Scheiben Knäckebrot, die über ein Scharnier miteinander verbunden sind, vergleichen. Das solche Teile schnell mal kaputt gehen wenn man die nicht sanft behandelt liegt in der Natur der Sache. Wenn man auf gefaltetes Knäckebrot mal schnell einen Apfel wirft oder was schweres drauf stellt, dann knackt es und das war es dann oft! Ähnlich ist es mit solchen faltbaren Modulen, da darf man sich nichts vormachen. Es reicht schon wenn man die beim falten mal falsch greift, zum Beispiel im aufgefalteten Zustand versucht sie an der Kante mit einer Hand waagerecht zu heben, da kann neben der Hand schon zu starken Belastungen auf Zellen kommen und Risse und Brüche können entstehen.
Ich will das jetzt nicht übertrieben darstellen, aber man muss schon sehr ordentlich, ja fast sanft mit den Teilen umgehen, sie werden nie solange halten wir starre Solar-Module mit Alu Rahmen, die oft nach 20 Jahren noch super laufen. Und da ich so einige Jugendliche kenne und weiß wie so mancher mit solchen Teilen umgeht, ist es nicht verwunderlich das es auch viele Fälle gibt wo so ein Modul schnell im Eimer ist, daher muss man bei den Bewertungen immer auch mit richtig unzufriedenen Kunden rechnen. Man sollte das nur richtig einordnen und nicht generell immer dem Produkt die Schuld geben. Das soll natürlich jetzt nicht heißen das Du das Modul kaputt gemacht hast, wie es in deinem Fall ist kann ich ja nicht sagen, es wird wie bei jedem Produkt auch da fehlerhafte Teile geben. Ich wollte nur damit erklären warum manchmal so oft auf faltbare Module geschimpft wird. Man sollte immer an das Knäckebrot denken 😉